Part 2. Kroatien, Bosnien Herzegowina & Montenegro

Auf geht´s ins Hinterland von Kroatien!
Auf geht´s ins Hinterland von Kroatien!

Plastiko, Gummio, Keramiko!

Motorräder sind bepackt! Es kann weitergehen!
Motorräder sind bepackt! Es kann weitergehen!

Tag 5.  27.04.16  Bewölkt  10°-18°

 

Diesmal waren wir nicht ganz allein beim Frühstück. Zwei Pärchen hatten sich noch dazugesellt.

Trotzdem bekamen wir wieder unsere große Portion Omelette. ;)

Gestärkt starten wir also gegen viertel vor 9 Uhr Richtung Karsthöhlen im Park Skocjanske.

 

Eigentlich wollten wir uns auch hier die Höhlen anschauen, doch vor Ort erkannten wir, dass das mit unseren Motorrad Klamotten einfach keinen Sinn gemacht hätte.

Die Wanderung in der Höhle sollte nämlich um die fünf Stunden betragen und über sechs Kilometer lang sein. Außerdem musste man zuerst zwei Kilometer zum Eingang der Höhle zurück legen.

Darauf hatten wir ehrlich gesagt in Motorrad Klamotten so überhaupt keine Lust. Wir wandern ja gerne, aber nicht unbedingt in Enduro Stiefeln ;)

Wir beschlossen einfach ein andermal wieder hierher zu kommen und dann alles in Ruhe zu besichtigen. Immerhin hatte uns Slowenien so oder so begeistert und damit haben wir nur noch einen Grund wieder hier einzureisen.

Also ab auf die Krads und weiter geht´s nach Kroatien!

Nur etwas später erreichten wir Kroatien und erblickten das Meer.

Dann passierte auch mir das Unglück, welches Marco bereits ereilt hatte. In einer Baustelle musste ich wenden und legte Betty auf die Seite.

Ich war einfach zu langsam und unsicher gewesen. So rutschig war der Boden nämlich nicht. Eigentlich alles halb so schlimm, wäre dabei nicht einer meiner Koffer kaputt gegangen.

Ja genau. Der erste Umfaller auf der Tour für mich und gleich geht was kaputt. Der Riss im Koffer zieht sich auf einer Seite fast hoch bis zum Griff. Ich könnte mich schwarz ärgern!

Doch Marco ist hoffnungsvoll! Mit Sekundenkleber will er den Riss abdichten. Per Zufall taucht ein paar hundert Meter ein Kiosk oder Trödelladen auf, der sowas tatsächlich verkauft (nachdem wir mit Händen und Füßen erklärt hatten was wir suchten). Englisch konnte die ältere Dame nämlich nicht ;)

Die Reparatur erledigten wir dann später in einer Unterkunft.

Immer diese Paparazzi...  ;)
Immer diese Paparazzi... ;)

Auf die Koffer Tragödie gönnten wir uns erstmal Pizza zum Mittag essen und fuhren danach problemlos weiter bis zu den Plitvicer Seen.

Und dank unserem Navi fuhren wir wirklich ganz tolle Strecken!

Versteckte und verlassen Landstraßen mit Ruinen von Häusern...

Am Nationalpark angekommen führte uns das Navi dann sogar noch komischere Wege durch einen düsteren Wald mit kaputter Straße. Erst am Ende des Weges erkannten wir im Rückspiegel, dass diese Straße gesperrt war...

Bei den Plitivicer Seen angekommen suchten wir nach einer Unterkunft.

Wir klapperten mehrere Unterkünfte ab, fanden allerdings nichts unter 90 € für zwei Nächte. Zumindest gab es türkischen Kaffee und einen Schnaps zum Empfang ;)

Wir duschten, aßen eine Kleinigkeit und reparierten anschließend den Koffer mit Super Glue und Tape.

 

Das muss jetzt erstmal vier Wochen halten!

Morgen wollen wir dann den Park besuchen und uns wieder mal die Beine vertreten. Hoffentlich haben wir da besseres Wetter als unten auf dem Bild vor unserer Haustür.   ;)

 

 

Gefahrene Kilometer: 264

 

 

PS: Auf der Verpackung des Superklebers standen die Worte, die oben in der Überschrift stehen. Ich habe mich darüber den ganzen Tag belustigt ;)


Plitivica Jezora

Morgens um 08:00 Uhr in Kroatien
Morgens um 08:00 Uhr in Kroatien

Tag 6.      28.04.16     2° - 8°

Schnee und Nebel

 

Heute erkunden wir die Plitivicer Seen! Ich freue mich besonders darauf, denn ich war als Kind schon mal hier. Damals hatten wir allerdings über 30° und ich kann mich nur noch vage daran erinnern.

Doch zuerst wird gefrühstückt. Gestärkt und mit ordentlichen Wanderschuhen fahren wir mit einem Motorrad zum Eingang Nr. 2. Dort lassen wir die Maschine umsonst auf dem Parkplatz stehen und kaufen uns zwei Tickets für umgerechnet 30 €.


Auf geht´s in den Park!
Auf geht´s in den Park!

Natürlich hatte es über Nacht ordentlich geschneit und so stapften wir die erste Stunde im Schnee durch den Park. Zum Glück war es nicht windig und durch die Bewegung wurde uns auch nicht kalt.

Wir entschieden uns für die Route "K", diese ist mit 18 km und 6 - 8 Stunden Wanderung gekennzeichnet. Diese Route ist so lang, weil sie einmal komplett um die ganzen Seen führt.

Das "K" wird uns heute leiten  ;)
Das "K" wird uns heute leiten ;)

Sofort fasziniert uns das saubere Wasser mit seinen strahlenden Farben und der schöne Kontrast zum kräftigen grün.

Das Wasser ist so klar, dass wir lange die Augen nicht davon lassen können und uns ständig ermahnen müssen auf den Weg, und nicht ins Wasser zu schauen.

Gegen halb 12 gönnten wir uns unsere erste Pause und naschten eine Kleinigkeit.

Danach liefen wir stundenlang die Route ab, kämpften uns durch unwegsames Gelände und überflutete Wege. Einfach toll!

Leider sind wir auf dem Weg nur einem Salamander begegnet, anstatt einem Bären....Dafür durften wir uns umso schönere Wasserfälle anschauen :)

Der ganze Nationalpark ist einfach nur traumhaft und ein richtiges Naturschauspiel! Erst recht, wenn kaum Touristen da sind ;)

Völlig erledigt gönnten wir uns nach acht Stunden wandern, bergauf und bergab, nationale Gerichte im nicht weit entfernten Restaurant.

Danach ging es zur Unterkunft, wo wir mit entsetzen feststellen mussten, dass eine ganze Ameisen Schar in unser Zimmer mit eingezogen war.

Zum Glück durften wir direkt in ein anderes Zimmer umziehen, denn das war wirklich nicht ohne mit denen.

Nachdem alles Gerödel im anderen Zimmer war konnten wir endlich entspannen und alles für den morgigen Tag vorbereiten.

 

Gefahrene Kilometer: 0

Gelaufene Kilometer: ca. 23


Erste Sonnenstrahlen

Kurzer Fotohalt am Straßenrand
Kurzer Fotohalt am Straßenrand

Tag 7.   29.04.16   4° - 20°

 

Bewölkt mit etwas Regen, anschließend mit Sonnenschein

 

 

Nach dem Frühstück fuhren wir im leichten Nieselregen los. Es war kalt und neblig. Wir waren alles andere als begeistert wieder so zu frieren. Nach ca. 100 km machten wir eine Pause um uns aufzuwärmen.

 

Dies war seit längerer Zeit der einzige Ort, mit einer Art "Cafe", den wir finden konnten. Das "Cafe" entpuppte sich als Dorfkneipe und komischerweise war es bereits an diesem noch frühen morgen, ziemlich voll. Wir tranken unseren Cappuccino und nickten den Herren höflich beim Abschied zu. Danach ging es über die Berge (ca. 900m hoch) und auf einmal tauchte am Horizont das Meer und die Sonne auf. Die grauen Wolken verschwanden hinter uns und den Bergen.

Traumhaft klar glänzte das Wasser in der Sonne
Traumhaft klar glänzte das Wasser in der Sonne

Wir fuhren herrliche Serpentinen hinunter, direkt bis ans Meer. Das einzige was es zu meckern gab, war der Wind. Dieser blies kräftig und ließ mich mehr als einmal meine Maschine ordentlich festhalten.

Doch die Hauptsache für uns war, dass es endlich warm wurde!  :)

Am Wasser angekommen knackten wir sogar die 20° Marke. Wir entledigten uns unserer Regenbekleidung und ich zog sogar wagemutig meinen Pullover aus.

Entlang der Küste fanden wir viele Restaurants oder Bars. Allerdings waren die meisten noch geschlossen! Doch mit der Sonne kam auch das Glück, und wir fanden ein kleines Restaurant am Straßenrand. Wir genossen das Mittagessen bevor wir uns weiter auf den Weg Richtung Sibenik machten.

Kurz bevor wir Sibenik erreichten, hielten wir nach Zeltplätzen ausschau. Wir fanden mehrere verzeichnete in unserer Karte, allerdings war keiner von diesen geöffnet.

Die Plätze waren leer oder gar nicht mehr vorhanden. Unser Navi empfahl uns noch ein paar weitere Möglichkeiten in Vodice. Zwar hatte ich vor gehabt mir Sibenik anzuschauen, aber Vodice hatte mit Sicherheit auch seinen Charme.

Also fuhren wir wieder ein kleines Stück zurück um dort einen CP zu ergattern. Der etwas ältere Mann war sehr nett und zeigte uns seinen CP. Dieser war eigentlich ein großer Garten hinter seinem Haus, aber das störte uns nicht. Wir waren die einzigen Gäste und so bauten wir unser Zelt auf.

 

 

Nachdem das erledigt war, stand die Promenade auf dem Plan. Wir wollten noch was zum frühstücken für den nächsten Tag kaufen und uns selbstverständlich noch die Stadt anschauen.

Beim einkaufen stellten wir mal wieder fest, dass wir hungrig waren und so gönnten wir uns als Vorspeise ein Eis, bevor wir uns ins "Rustika" gesellten.

Ein wirklich uriger und cooler Laden!

Wir wurden herumgeführt und der Fisch wurde uns direkt gezeigt. Ganz frischer Thunfisch, ein riesiges Stück, präsentierte sie mir feierlich. Da konnte ich doch nicht nein sagen!

Und so ließen wir es uns schmecken, tranken dazu den passenden Wein und stolperten erst spät abends leicht angetrunken zurück zu unserem Zeltplatz.

Ich betete das die Nacht nicht allzu kalt werden würde und schlief dann voller Vorfreude auf die nächsten Tage ein.

 

 

 

 

 

Gefahrene Kilometer: 327



Ein ganz besonderer Tag

Ein Yes Törtchen und zwei Kerzen? Diese beiden stehen für zwei gemeinsame Jahre
Ein Yes Törtchen und zwei Kerzen? Diese beiden stehen für zwei gemeinsame Jahre

Tag 8.    30.04.16   9° - 21°   Sonnig

 

Die erste Nacht im Zelt ist für mich immer etwas gewöhnungsbedürftig... Dementsprechend "kämpfte" ich mich morgens aus dem Schlafsack und trottete schlaftrunken ins offene Waschhaus.

Während ich mir die Zähne putzte, hoffte ich das Marco bereits Kaffee kochen würde. Doch er hatte etwas anderes geplant...

Als ich zurück kam, erwartete er mich bereits mit einem Yes Törtchen und Kerzen zu unserem zweijährigen. Heute war unser Jahrestag!

Irgendwie war ich noch nicht richtig wach und hatte das zu spät realisiert. 

Es folgte eine wundervolle Liebeserklärung und ich war sichtlich gerührt und kämpfte mit den Tränen.

Als er sich dann plötzlich vor dem Zelt hinkniete und einen Ring hinter seinem Rücken hervorzauberte war ich völlig schockiert.

Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet! Wir hatten mal darüber gesprochen, aber beschlossen, dass dazu noch genug Zeit war. Und jetzt ein Antrag?!

Er fragte mich ob ich ihn heiraten wollte und selbstverständlich nickte ich und antwortete mit "Ja". Vorher sagte ich ihm allerdings noch, dass er verrückt sei ;)

Er hatte geplant das wir zelten, denn er wollte mir einen Antrag auf die Art und Weise machen, wie wir eben sind.

Reisende, mit Motorrädern und Zelt, und viel Abenteuerlust.

Einfach aber glücklich.

Das war wahrlich ein aufregender Morgen! So macht "Mann" Frauen glücklich ;P

Nach dem ganzen Trubel verließen wir natürlich erst ziemlich spät den CP, doch das störte uns nicht. Heute hatten wir Zeit.

Mit einem Ring mehr an meinem Finger, fuhren wir ins Hinterland von Kroatien.

Zwar war es toll an der Küste, aber wir wollten uns die guten Strecken nicht entgehen lassen.

 

Nach ein paar kleinen Touristenörtchen, tauchten wir ein in die rauhe Hügellandschaft. Hier genossen wir die Einsamkeit und das etwas andere Kroatien.

Die Sonne wärmte uns wieder, die Strecken und Aussichten waren fantastisch. Wir legten ein paar Fotostops ein und bekamen nicht genug von dieser schönen und doch anderen Landschaft. Entspannt erklommen wir noch einen Berg, bevor wir eine herrliche, sich ins Tal windende Straße fuhren, die uns nach Omis an die Küste bringen sollte. 

In Omis angekommen, fanden wir nach kurzer Suche ein günstiges Apartment für zwei Nächte. 

Danach marschierten wir los und buchten uns für den nächsten Tag bei einer Rafting Tour ein. Zwar sollte das Wetter schlecht werden, aber ich wollte unbedingt dieses Rafting machen. Also nörgelte ich solange herum bis sich Marco erbarmte und zusagte. Sollte er allerdings krank werden, würde ich das zu spüren bekommen :P

Im Anschluss machten wir aufgrund des noch guten Wetters eine kleine Bootstour durch den Canyon. Es war wirklich sehr romantisch, besonders mit unserer Seniorengruppe an Bord ;)

Den Kapitän hatte ich schnell um den Finger gewickelt und so durfte ich auch mal ans Ruder und das Boot steuern.

Zurück auf dem Festland suchten wir uns noch ein Restaurant und feierten den Tag nochmals ausgiebig mit gutem Essen und Wein.

Danach verkrochen wir uns dann in unser Apartment um dort weiter zu feiern ;)

 

Gefahrene Kilometer: 167


Rafting in the Rain

Gleich geht´s los!
Gleich geht´s los!

Tag 9.     01.05.16    Regen

 

Nach einem herrlichen Abend wurden wir am Morgen durch das Geräusch des Regens geweckt. Wir hofften, dass das Wetter sich bis um 11:00 Uhr, der Start unser Tour, noch ändern würde.

Doch diesmal hatten wir Pech.

Der Regen blieb.

Marco war gar nicht begeistert davon bei diesem kühlen und nassen Wetter eine Rafting Tour zu machen. Doch wieder schmollte und bettelte ich solange, bis wir pünktlich am Start Punkt als einzige Gäste auf den Tour Guide warteten.

So hatten wir zumindest das Boot für uns alleine....:)

Hinter den Stromschnellen gab es Zeit für ein Foto
Hinter den Stromschnellen gab es Zeit für ein Foto
Hier war Geschicklichkeit gefragt!
Hier war Geschicklichkeit gefragt!

Mit Neoprenanzügen und einer halbwegs wasserdichten Jacke, legten wir ab und brausten den Canyon hinunter.

Ungefähr drei Stunden waren wir auf dem Wasser, trotzten dem Regen, kämpften uns durch die FerrarriPassage und fielen nicht ins Wasser ;)

An einer besonderen Stelle machten wir halt und der Guide führte uns zu einer Höhle. Der Weg war nicht einfach. Wir kletterten über viele rutschige Felsen und unter einen Wasserfall hindurch um dort anzukommen. Ich war schwer begeistert! So was liebe ich! Was ein Abenteuer!

Als wir dann später an unserem Ziel ankamen, waren unsere Arme ziemlich schwer und wir total geschafft. Das Wasser und die Temperaturen hatten ihr übliches dazu beigetragen.

Bevor wir zu unserem Apartment zurück gingen, zogen wir uns noch in der Agentur um. Wieder halbwegs trocken, brachten wir dafür die nassen Klamotten an der Wäscheleine direkt bei unserer Unterkunft an.

Wir gönnten uns eine heiße Dusche um anschließend unsere leeren und hungrigen Mägen in einem Restaurant zu füllen. Im Anschluss gingen wir wieder zurück, denn es regnete immer noch und wir hatten mittlerweile wirklich keine Lust mehr nass zu werden.

Im Nachhinein war Marco wirklich begeistert gewesen von unserem kleinen Ausflug. Da wir durch die Stromschnellen eh nass geworden wären, war es dann mit dem Regen auch nicht ganz so dramatisch. Trotzdem wäre etwas Sonnenschein ganz schön gewesen.

Damit endete dieser verregnete Tag, eingemummelt unter Decken, mit der Hoffnung, dass wir morgen auf den Motorrädern wieder mehr Glück haben würden.

 

Gefahrene Kilometer auf dem Fluss: ca. 12

Hier hat Marco versucht mir zu widersprechen, dafür gab es gleich Prügel von der Verlobten ;)
Hier hat Marco versucht mir zu widersprechen, dafür gab es gleich Prügel von der Verlobten ;)

Mostar

Tag 10.   02.05.16  

Bewölkt mit Regen   15° - 19°

 

Nach einem leckeren selbst gemachten Frühstück, fuhren wir gegen halb neun los, Richtung Bosnien.

Vorab wollten wir allerdings noch eine Passstraße an Kroatiens Küste hochfahren. Nach einer kleinen Irrfahrt, durch verlassene Hinterhöfe und von einem Hund gejagt, fanden wir den Eingang des Passes. Verdutzt blieben wir stehen. Mit erschrecken mussten wir feststellen, dass mittlerweile Geld verlangt wird um diesen Pass hoch zu fahren. Mein Vater hatte uns diesen Pass empfohlen, damals hatte er noch nichts gekostet. Wir überlegten ob wir für 50 Kuna pro Person hoch fahren sollten, doch die Wolken hingen tief und es nieselte. Geld für eine schlechte Aussicht wollten wir dann doch nicht bezahlen. Wir suchten uns einen neue Route, die uns auch verdammt gut gefiel und fuhren bis zur Grenze weiter im Regen.

In Mostar angekommen, checkten wir beim zweiten Versuch, in eine nette kleine Pension ein.

Direkt danach montierten wir die Koffer ab und fuhren noch eine kleine Runde durch die Stadt. Eigentlich wollten wir einen Berg hinauf, doch das Straßenwirrwarr in Mostar war enorm. Die Zufahrt zum Berg endete für uns andauernd in Sackgassen, weil dort plötzlich Häuser standen.

Ständig kehrten wir um, suchten einen neuen Weg und landeten doch wieder bei irgendwem im Vorgarten. Bedrohlich erklang zudem auch noch ein Donnergrollen, welches sich direkt am Berg erhob. Bevor wir also auch noch vom Gewitter überrascht würden, kehrten wir um und beschlossen uns lieber die Brücke und die Stadt anzuschauen.

Bedrohlich zogen die Wolken über Mostar
Bedrohlich zogen die Wolken über Mostar

Es waren überraschenderweise viele Touristen unterwegs (Asiaten?), doch wir ließen uns nicht aufhalten und erkundeten die Altstadt. Überall fanden wir noch Zeichen des Bosnienkrieges, ob zerstörte Ruinen oder Löcher in den Wänden von Beschüssen.

Das Wahrzeichen Mostars, die Stari Most (alte Brücke), wurde damals am 9. November 1993 von kroatischen Streitkräften komplett zerstört. Doch mithilfe der deutschen Panzerpioniere wurde die Brücke wieder vollständig aufgebaut.

Ein Landes typisches Gericht stand noch auf unserem Plan und so kehrten wir in ein kleines Restaurant ein und bestellten einfach irgendwas :)

Danach kauften wir uns noch zwei Dosen Bier, kehrten in unsere Pension ein und planten die Route für den nächsten Tag.

 

 

 

Mostar hat uns eigentlich sehr gut gefallen, auch wenn es komplett auf Touristen ausgerichtet ist, so gibt es doch viel zu entdecken. Erst Recht wenn man sich auch Abseits der Touristenwege bewegt.

Besonders zu empfehlen, unsere kleine Pension "City Star", die nicht nur günstig und sehr sauber war, sondern auch so toll, weil wir unsere Motorräder im Innenhof abstellen durften :)

 

Gefahrene Kilometer: 172


Dubrovnik

Auf dem Weg von Mostar nach Dubrovnik, schlängelt sich die Straße sanft an den Hügeln entlang
Auf dem Weg von Mostar nach Dubrovnik, schlängelt sich die Straße sanft an den Hügeln entlang

Tag 11.      03.05.16      9° - 19°  

Bewölkt mit Regen

 

Heute wollten wir eigentlich früh los, denn die Stadt Dubrovnik erwartete uns. Doch anstatt um 08:00 Uhr zu frühstücken, warteten wir vergebens darauf. Eine viertel Stunde später ging Marco nachfragen und die Besitzerin erklärte erschrocken sie hätte 09:00 Uhr verstanden. Wir sollten warten, sie würde sich beeilen. Also warteten wir und bekamen dann doch gegen 09:00 Uhr unser Frühstück. Dieses war wirklich üppig und als Gastgeschenk bekamen wir sogar noch eine Postkarte!

Danach sausten wir endlich los und zwar direkt in den Regen!

 

Schnell zogen wir uns freiwillig unseren Nässeschutz über und genossen so die herrliche Landschaft. Die Strecke war wirklich wunderschön und schlängelte sich kurvig, auf knapp 1000 m Höhe, durch Felsen und Wälder.

Oft mussten wir wegen Kühen und Schafen, mitten auf der Straße anhalten. Das sollte uns diese Reise noch öfter begleiten ;)

Alles in allem, gefällt uns das Land wirklich gut, wenn nicht nur wieder diese Mentalität herrschen würde, seinen Müll einfach überall hin zu werfen. Am Besten ins Grüne am Straßenrand! 

Auch das Kohlekraftwerk an dem wir vorbei fuhren ließ uns erschaudern und die Nase rümpfen. Leider konnte ich keine genauen Fotos davon machen, denn es wurde extra am Straßenrand darauf hingewiesen, dass fotografieren hier verboten ist. Wenn das mal nicht alles sagt...

Rechts die Mauern der Altstadt
Rechts die Mauern der Altstadt

Nach ein paar Stunden erreichten wir die Grenze zu Kroatien und wurden tatsächlich kontrolliert. Es ging zwar alles schnell, war aber trotzdem ein komisches Gefühl. Grenzkontrollen hatte ich das letzte Mal als Kind erlebt, zwischen Deutschland und Polen.

Jedenfalls erreichten wir Dubrovnik schnell und wollten uns dort eigentlich auf dem hiesigen CP einrichten. Doch nachdem der Herr an der Rezeption 39€ von uns haben wollte, entschieden wir uns einfach zum nächsten, acht Kilometer entfernten, CP zu fahren. Was für ein Wucherpreis, dafür das man draußen auf dem Boden schläft!

An diesem CP bezahlten wir unsere 12 €, bauten auf, zogen uns um und fuhren wieder nach Dubrovnik in die Altstadt.

Das ging Ruck Zuck und verlief ohne Probleme! 


Natürlich mussten wir uns erstmal was zu essen suchen bevor wir unseren Rundgang fortsetzten. Und was soll ich sagen? Das Essen war fantastisch! Wir speisten wirklich fürstlich und ich konnte gar nicht genug kriegen von meinen Meeresfrüchten. Was für ein toller Urlaub, und was für eine tolle Stadt!

Im Anschluss schlenderten wir noch durch die kleinen Gassen und über den großen Platz mit den wunderschönen glänzenden Böden.

Es gab viel historisches zu entdecken, doch wir sparten uns einen Museumsbesuch und genossen lieber den Flair der Altstadt.

Das wohl verdiente Abschlussbier gönnten wir uns aber wie gewohnt vor unserem Zelt.

:)

 

 

Gefahrene Kilometer: 225


Der Kotor Pass

Tag 12.     04.05.16      10° - 19°       Bewölkt und Sonnenschein

 

Nach einem sehr sparsamen Frühstück, schafften wir es heute um kurz nach neun Uhr los zu kommen. Sparsam deswegen, weil wir uns ein Fertig Müsli aus der Packung teilten, und das war wirklich nicht viel!

Nach nicht mal einer Stunde erreichten wir die Grenze zu Montenegro.

Hier war erstmal warten angesagt.

Jeder wurde kontrolliert und nach einer halben Stunde durften wir dann auch weiter.

Kurz darauf gönnten wir uns eine Kaffeepause bei einem sehr einladenden Cafe.

Dies war auch gut so, denn wir stellten fest, dass es fast unmöglich ist schnell in Montenegro voran zu kommen. Zumindest an der Küstenstraße. Wir brauchten eine gefühlte Ewigkeit bis nach Kotor.

Von hier aus fuhren wir zum Kotor Pass, und der hatte es wirklich in sich!

Enge Kehren und vollgestopfte Touristenbusse kämpften sich den Pass hoch und runter! Mehr als nur einmal war es verdammt eng und trotzdem war der Pass einfach nur Hammer!

Was für eine Aussicht!

Auf der anderen Seite ging es dann mit Passstraßen weiter und so kämpften wir uns durch Montenegros Gebirge.

Eigentlich hatten wir vorgehabt bis nach Zabljak zu fahren, doch bei einem Stop erzählte uns ein Einheimischer, dass dort zur Zeit Schnee und die Temperatur bei 4° liegt.

Dieses Wetter konnten wir von unserem Standpunkt aus nur erahnen, aber wir glaubten ihm. Er war dort im Sommer nämlich selber oft genug mit seinem Motorrad unterwegs.

Wir planten spontan um und fuhren wieder Richtung Küste. Hier war es wenigstens einigermaßen warm ;)

 

Gegen 18:00 Uhr erreichten wir endlich einen CP und ließen uns dort nieder. Obwohl wir nicht mal 200 km gefahren sind, saßen wir knapp neun Stunden auf den Krads.

Wir waren k.o., bauten aber noch alles auf und machten einen Check an den Krads. 

Ein kurzer Abendspaziergang ließ mich noch fast einen Hundewelpen mit ins Zelt nehmen, doch Marco hielt mich zurück.

 

Müde fielen wir auf unsere Matten und träumten schon vom nächsten Pass.

 

Gefahrene Kilometer: 192

 


Fortsetzung folgt in Part 3.

 

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Kommentare: 4
  • #1

    hartmut kühnel (Montag, 17 Oktober 2016 09:11)

    Wieder schön zu lesen! Und alles Gute für Eure gemeinsame Zukunft.

  • #2

    ShinyRider (Dienstag, 18 Oktober 2016 06:29)

    Danke für deinen Kommentar und die Glückwünsche Hartmut!
    Freue mich sehr darüber!

  • #3

    michelaushamburg (Freitag, 06 Januar 2017 21:34)

    Hallo ! Eine sehr schöne Homepage hats Du hier gemacht. Deine Reiseberichte machen beim Lesen viel Spaß, da freue ich mich jetzt schon auf das Frühjahr. Weiter viel Spaß mit Betty und beim Schreiben. Lieben Gruß, michelaushamburg (Moto Guzzi Stelvio)

  • #4

    ShinyRider (Mittwoch, 11 Januar 2017 08:41)

    Hallo Michel!
    Vielen dank für deinen lieben Kommentar! Werde fleißig weiter schreiben und fahren ;) Dir immer guten Grip unter den Rädern und lieben Gruß zurück!
    ShinyRider