Tour 3. Around Germany

Let´s ride!
Let´s ride!

Vorwort

Lange hatten wir überlegt wo es hingehen sollte. Wir, dass sind meine Wenigkeit und mein Freund Marco.

Dies sollte unsere erste größere gemeinsame Tour werden.

Nach langem hin und her, der Berücksichtigung unseres Urlaubszeitraums und und und, haben wir uns entschieden.

Angelockt von den hochgeprießenen Straßen in der Schweiz, Italien und in Österreich, entschieden wir uns für eine Tour, die einmal fast um ganz Deutschland rumführen sollte. Aber seht euch den Verlauf der Strecke doch einfach selbst unten auf dem Foto an :)

Wir hatten drei Wochen für die Tour eingeplant, plus einem Besuch bei meinen Großeltern in Polen. Dort wollten wir ein paar Tage bleiben und relaxen bevor es nach Hause gehen sollte.

Jetzt aber genug gequatscht... let the Journey begin!

Der grobe Streckenverlauf (Ca. 3800 km)
Der grobe Streckenverlauf (Ca. 3800 km)

Am Abend zuvor

Um die Reise entspannt anzugehen haben wir uns den Abend vorher extra frei genommen und sind zum Lichterfest nach  Dortmund gefahren. Dort haben wir einen schönen Abend verbracht und uns das spektakuläre Feuerwerk angeschaut, bevor es nach Hause ging. Gegen 01:00 Uhr morgens waren wir dann zu Hause und sind voller Vorfreude auf die Reise ins Bett gehüpft.


Auf nach Frankreich!

17.08.14

Anfang Kilometerstand: 90170

14° - 20°

Höhe: 524m

 

Um 08:00 Uhr klingelte der Wecker.

Danach begann das typische Chaos. Die letzten Klamotten zusammen packen, Frühstücken, uns verabschieden und nochmal auf Klo ;)

 

Bis wir das alles erledigt hatten war es bereits 10:20 Uhr. Dann starteten wir endlich die Motoren und begannen die Tour Richtung Süd/Westen.

Es war bewölkt und windig.

Kurz vor Belgien machten wir unseren ersten Halt und gönnten uns einen leckeren Cappucino.

Hallo Belgien!
Hallo Belgien!

Die nächste Pause gab es erst wieder kurz vor der Luxembourgischen Grenze. Der Wind verfolgte uns immer noch und es wollte einfach nicht richtig warm werden.

Erst nachdem wir die Grenze passiert hatten kam die Sonne raus und zusätzlich wurde die Strecke auch noch wesentlich besser!

An schroffen Felswänden und an einem Fluss entlang, führte uns der Weg weiter nach Frankreich. Einfach spitze.

Natürlich konnte es nicht so bleiben, dementsprechend wurde es in Frankreich prompt wieder kalt und windig, und die Strecke zog sich wie Kaugummi.

Als wir dann endlich am Campingplatz angekommen waren, war es bereits 20:20 Uhr und wir machten uns hungrig ans Zelt aufbauen. Selbstverständlich dauerte mir das alles zu lange. Immerhin war ich am verhungern! Kälter wurde es auch noch!!

Aber irgendwann hatten wir es endlich geschafft und gönnten uns ein leckeres LachsPesto aus der Tüte, gekocht mit unserem neuen Gaskocher.

Ich war gesättigt und somit der weitere Abend gegen Streitigkeiten gerettet ;)

Total k.o. lagen wir dann schon um 22:00 Uhr in unserem Zelt.

Und der Wind wurde nicht weniger...

 

Kilometer: 369


Kein Essen in Sicht

18.08.14

11° - 21°

Höhe: 1229m

 

Kurz nach sieben erwachte der Erste von uns und machte sich auf ins Bad. Ein paar Minuten später entschied auch ich mich dazu in die Kälte zu tappen und zu duschen.

Nach einem kurzen Frühstück machten wir uns gegen neun auf den Weg.

Nur kurze Zeit später erreichten wir die Vogesen und das Thermometer sank schlagartig auf 11°. So kurvten wir  zwischen endlosen Hügeln und froren mal wieder etwas, da auch der Wind sich natürlich nicht lange bitten ließ.
Bei einer kurzen Pause an eine Hütte (ich war mal wieder hungrig) und einer Bedienung die uns gekonnt ignorierte, beschlossen wir ohne was zu essen weiterzuziehen.

Die Strecke war wie gesagt echt toll, doch weit und breit tat sich nichts essbares auf! Allen nächsten Restaurants denen wir begegneten hatten geschlossen.

Was ist den bloß mit Frankreich los?!!!

 

Hier ein kurzes Video durch die Vogesen!

Viel Spaß beim zugucken!

Hier hatten wir eigentlich nur gehalten um zu schauen ob das Restaurant gegenüber offen hatte....hatte es natürlich nicht :(
Hier hatten wir eigentlich nur gehalten um zu schauen ob das Restaurant gegenüber offen hatte....hatte es natürlich nicht :(
Glück gehabt! Die heiß ersehnte Pommesbude konnte uns versorgen!
Glück gehabt! Die heiß ersehnte Pommesbude konnte uns versorgen!

Erst gegen 16:00 Uhr sahen wir die Hoffnung am Straßenrand stehen. Eine Pommesbude!

Hier konnten wir unseren Hunger stillen und gönnten uns deftige Burger mit Pommes. Während des Essens stellten wir bereits fest, dass wir unser Etappenziel wohl nicht mehr erreichen würden und beschlossen, uns nach ein paar weiteren Kilometern nach einem Zeltplatz umzusehen.

Glücklich und gesättigt ging es also weiter!

 

Die Suche nach einem Campingplatz erwies sich als schwirieger als gedacht. Denn oftmals war kein Mensch vor Ort! Wir suchten die Rezeption und die Campingplätze ab, nur um niemanden zu finden, der uns irgendwie weiterhelfen konnte.

Schon wieder stellte sich mir die Frage, was denn mit den Franzosen los ist?!

 

Doch als wir die Grenze zur Schweiz überfuhren, wurde irgendwie alles etwas besser.

Sogar das Wetter ;)

Erst um 20:00 Uhr erreichten wir einen Zeltplatz in der Schweiz, der uns aufnehmen wollte.

Bevor wir allerdings unser Zelt aufschlagen konnten, bot uns die Besitzerin an in ihrer Scheune zu übernachten.

Dort durften sonst immer Schulklassen schlafen und da es sehr kalt werden sollte die Nacht und keine Klasse da war nickten wir eifrig.

Dort standen schließlich Betten mit Matratzen und wir hatten ein richtiges Dach über dem Kopf. Super Deal!!

Hier ließen wir es uns gut gehen! Natürlich gab es noch das wohl verdiente Abschlußbier bevor wir es uns in unserer Scheune gemütlich machten.

Gefahrene Kilometer: 353


Auf zum Mont Blanc

Packen am nächsten morgen
Packen am nächsten morgen

 19.08.14

13° - 25°

Höhe: 1527 m

 

Erst der Wecker um viertel vor acht ließ uns aufstehen und nach einem leckeren Guten Morgen Kaffee weiterfahren.

 

 

 

 

In der Nacht hatte es ordentlich geregnet, aber wir waren trocken geblieben und zusätzlich auch noch richtig erholt dank der tollen Scheunenübernachtung.

Alles ist perfekt! Es kann los gehen!
Alles ist perfekt! Es kann los gehen!

Über kleine gewundene Straßen ging es durch wolkenverhangene Wälder und Berge. Es war zwar noch frisch, doch wir genossen das Fahren sichtlich und steuerten gegen Nachmittag Lousanne an.

Dort durften wir uns dann erstmal durch Massenverkehr und Umleitungen quälen. Auch wenn die Stadt wirklich schön ist und traumhaft an den Bergen und an einem See liegt, ist das fahren darin wirklich ein Graus.

Spannend wurde es dann für uns als wir die City verliesen und in eine Straße einbogen die eigentlich gesperrt war. Eigentlich machen wir so was ja nicht, aber das war der einzige Weg weiter und wir wollten auf keinen Fall nochmal zurück und wieder durch das Verkehrschaos. Das hätte uns locker wieder über eine Stunde Zeit gekostet.

Also ignorierten wir das Schild und fuhren den Berg hinunter. Erst später sahen wir den Grund des Sperrung. Vor ein paar Tagen war hier wohl eine Steinlawine runtergekommen und hatte die Straße blockiert. Der größte Teil dessen war allerdings bereits aufgeräumt und so fuhren wir einfach vorsichtig weiter und erreichten sicher den nächsten Abschnitt unserer Route.


Hier wieder ein kurzes Video, diesmal über Lausanne in der Schweiz.

 

Der teuerste Döner den ich je gegessen habe
Der teuerste Döner den ich je gegessen habe

Erleichtert konnten wir nun die Großstadt verlassen, doch vorab wollten wir noch unseren Hunger stillen und kehrten in eine Dönerbude ein.

Hier durfte ich dann den teuersten Döner meines bisherigen Lebens essen. Neun Euro pro Döner und dazu noch ein Getränk ließen uns mal eben für 23 € ein Mittagessen genießen.

 

Aber jetzt konnte es gesättigt weitergehen und wir fuhren von 500m auf 1527m hinauf.

Wir fuhren über Martigny nach Chamonix und genossen die herrliche Passstraße.

Wie auf dem unteren Foto zu erkennen, war die Aussicht Wahnsinn und wurde bei jedem Stop und hinter jedem Berg noch besser.

 

Als wir dann den Mont Blanc zu Gesicht bekamen, stand uns beiden einfach nur der Mund offen. Leider wurde es bereits dunkel und wir beschlossen uns eine Unterkunft zu suchen und hier zu bleiben. Den nächsten Tag wollten wir dann das Gebirge zu Fuß erkunden.

Zum Glück fanden wir eine perfekte Unterkunft beim ersten Anlauf. Die gute Frau sprach sogar richtig gut englisch und ließ uns die Motorräder in ihrer Garage abstellen.

Auch ihr Mann bergrüßte uns noch später und beide gaben uns wertvolle Tipps für den nächsten Tag.

Wer also mal in der Nähe vom Mont Blanc eine einfache Bleibe sucht, dem ist das Chalet Pyrene ans Herz zu legen.

Denn Marylou und Michelle sind einfach nur tolle Gastgeber und unglaublich liebe und nette Menschen.

 

Die Aussicht über Martigny
Die Aussicht über Martigny
Gleich geht es einen wunderschönen Pass entlang
Gleich geht es einen wunderschönen Pass entlang
Die Pizza in diesem Restaurant war einfach göttlich!!!!
Die Pizza in diesem Restaurant war einfach göttlich!!!!

Zur Feier des tollen Tages ließen wir es uns abends gut gehen und gönnten uns Bier und Pizza. Was kostet schon die Welt??

Ehrlicherweise muss ich aber sagen, dass die Pizza wirklich köstlich, dass Restaurant sehr romantisch und das Bier einfach himmlisch war.

Glücklich schlichen wir auf unser Zimmer und freuten uns schon auf den nächsten Tag.

 

 

Gefahrene Kilometer: 290

Zusätzlich hatten sie noch dieses wunderbare Bier in das wir uns sofort verliebt haben...ja richtig....in Bier...ich liebe es ;)
Zusätzlich hatten sie noch dieses wunderbare Bier in das wir uns sofort verliebt haben...ja richtig....in Bier...ich liebe es ;)

Auch mal zu Fuß unterwegs

 

20.08.14

-2° - 22°

Höhe: 3233m

 

Nach einer schlaflosen Nacht für beide Parteien ( Erkältung = Schnarchen) ging es nach dem Frühstück los zur Gondel.

Wir wollten zuerst so hoch fahren wie möglich, um die Aussicht zu bewundern und um anschließend danach etwas weiter unten zum Gletscher zu wandern. 

Wir fuhren hinauf bis 3233m. Dort bekamen wir auf dem Aussichtsturm erst mal ordentlich Atemnot! Und das nicht nur wegen der Höhe. Die Aussicht war einfach nur atemberaubend. Es herrschten hier oben -2 Grad und wir froren gehörig, bis wir uns mit der Gondel wieder eine Station tiefer bewegten, um von dort aus zum Gletscher zu laufen.

Der Grand Montents...einfach nur beeindruckend
Der Grand Montents...einfach nur beeindruckend
Hier sieht man bereits einen Teil des Gletschers zu dem wir nachher wandern
Hier sieht man bereits einen Teil des Gletschers zu dem wir nachher wandern

Auf dem Weg zum Gletscher fanden wir gleich ein paar neue Freunde, die uns den Rest des Weges begleiten würden. Ziegen, Schafe und die Hütehunde eines alten Schäfers.

Ist doch toll wenn man so schnell neue Freunde findet :)

Und dann auch noch so flauschige....

 

 

Auch der Gletscher zeigte sich von seiner besten Seite und wir genossen es einfach uns die Beine bei so einer tollen Aussicht zu vertreten. 

Hinter der nächsten Kurve...
Hinter der nächsten Kurve...
...wartete bereits der Gletscher auf uns
...wartete bereits der Gletscher auf uns
Den Schafen hinterher!
Den Schafen hinterher!

Erst am Nachmittag fuhren wieder ins Tal hinunter und mit dem Bus weiter nach Chamonix. Dort wollten wir uns die Stadt anschauen.

Leider sind wir etwas zu früh aussgestiegen (der Busfahrplan war wirklich verwirrend) und mussten so noch knapp eine Stunde zu Fuß weiterlaufen um an unser Ziel zu kommen.

Zum Glück hat Bewegung ja noch niemandem geschadet.

Somit bummelten wir dann noch durch die Stadt, ich verschickte Postkarten und ersteigerte Souvenirs.

Zurück erwischten wir dann sogar den Bus und machten es uns noch auf unserer hauseigenen Terrasse mit Tee und Kaffee gemütlich.

Nebenbei planten wir die Route durch, und ich stellte erschrocken fest, dass entweder der Motoplaner oder mein Navi mich hintergangen haben. Von ehemals 300km errechnete mir das Navi plötzlich eine Strecke von über 500km für den nächsten Tag. Jetzt hieß es umplanen! Bei so vielen Pässen und Nebenstraßen waren 500km an einem Tag einfach nicht zu schaffen. Wir feilten zwar an der Route, dennoch hieß es ab jetzt Arschbacken zusammen kneifen für die nächsten Tage , um die Kilometer wieder raus zu holen. Hoffentlich funktionierte das, immerhin hatten wir noch eine Wanderung geplant und den Besuch bei meinen Großeltern. Außerdem war eine spontane Vermehrung der Urlaubstage auch unwahrscheinlich.

Nach dem Schock mussten wir beide uns dann erstmal mit einer Pizza und Bier wieder beruhigen. Wir kehrten also wieder in dasselbe Restaurant vom Vortag ein und ließen uns verwöhnen.

Um es noch einmal spannend zu machen, hatte ich meinen Geldbeutel spontan verlegt und konnte ihn partout nicht finden.

Hatte ich ihn verloren? Wurde er geklaut? Lag er einsam und verlassen beim Gletscher?

Glücklicherweise fand Marco ihn versteckt unter meiner Hose, die im Zimmer herumlag. Was für ein Chaos.

Erleichtert kuschelten wir uns in die Betten und versuchten den Morgen positiv entgegenzustarten.

 

Gefahrene Kilometer: 0

 


Der Furka Pass

Herzlicher Abschied von unseren Pensionsinhabern. Danke für die tollen Tipps!
Herzlicher Abschied von unseren Pensionsinhabern. Danke für die tollen Tipps!

21.08.14

10° - 22°

Höhe: 2457 m

Nach einem guten Frühstück und einem sehr herzlichen Abschied von Marylue und Michelle, machten wir uns auf den Weg.

Wir mussten ordentlich Kilometer machen und hatten ein gutes Stück Strecke vor uns.

Wieder durften wir den herrlichen Pass nach Martigny, diesmal in die andere Richtung, genießen. Nichts ahnend, dass wir heute noch zwei weitere atemberaubende Pässe fahren würden.

Nach ein paar Stunden und vielen Kurven später, plagte uns allerdings zuerst und wieder mal der Hunger.

Am Straßenrand gönnten wir uns dann unser wohl verdientes Mittagessen.

Schnell war der Kocher ausgepackt und angeworfen. Nach ein paar Minuten schlemmten wir unsere Nudeln bei herrlicher Aussicht am Straßenrand.

Danach tauchte der Furka Pass vor uns auf. Voller Ehrfurcht blickte ich auf die sich windende Straße und konnte das Grinsen jetzt schon nicht mehr unterdrücken. Wir fuhren den Pass hoch, bis zu einem kleinen Restaurant und Café. Dort besorgte ich mir Sticker als Souvenir und erledigte einen Toilettengang bevor es wieder weiter ging. Wir fuhren los und prompt landete meinen Nierengurt auf der Straße. Allerdings bekam ich davon nichts mit und fuhr fröhlich weiter. Zum Glück fuhr Marco hinter mir, denn er blieb einfach mitten auf der Straße stehen und sammelte ihn ein.

Erst nach ein paar Kurven fand er mich wartend an einem Aussichtsplatz.. Fragend sah ich ihn an, bevor er den Nierengurt hochhielt. Peinlich! Hatte ich den doch tatsächlich hinten auf dem Gepäck meines Bikes einfach liegen gelassen.

Aber jetzt war er ja wieder da und es konnte weiter gehen!

Wir fuhren bis auf 2457 m Höhe bevor die Straße uns wieder nach unten führte.

Der Furka Pass...hier konnte ich noch nur erahnen wie wunderbar dieser Pass zu fahren sein würde
Der Furka Pass...hier konnte ich noch nur erahnen wie wunderbar dieser Pass zu fahren sein würde

Nun ging es den Furka Pass bergab und auf einmal bekam ich ein ziemlich mulmiges Gefühl.

Keine Leitplanke, hinter der Straße nichts als Abgrund und die engen Kurven machten mir auf einmal zu schaffen.

So eine Straße bin ich vorher einfach noch nicht gefahren. Ruhig bleiben hieß also die Devise. Ich ließ Marco vorfahren und versuchte mich zu entspannen. Langsam fuhr ich den Pass runter und kam dann auch sicher, aber mit sehr wackeligen Knien unten an.

Marco lobte mich, ich war tapfer geblieben und wir gönnten uns einen Cappucino damit meine Knie sich wieder etwas entspannen konnten :)

Mit diesem Pass hab ich eine Menge Erfahrungen sammeln können. Und beim nächsten Mal würde ich bestimmt schneller und nicht so angspannt runter fahren können.

Nur ungefähr eine Stunde später ging es auf den nächsten Pass. Leider ist mir der Name gänzlich entfallen. Trotzdem war auch dieser Pass wunderschön, wie man evtl. an den unteren Bildern erkennen kann. Auch hier stiegen wir auf knapp über 2200 m in die Höhe.

Andere Bikerkollegen waren auch unterwegs!
Andere Bikerkollegen waren auch unterwegs!

So schön der Pass auch war, wir mussten weiter. Es wurde bereits dunkel und kalt, und ein Hotel oder ähnliches war auch nicht in Sicht.

Typisch, wenn man einen Platz zum übernachten sucht, ist plötzlich keiner mehr zu finden. Erst gegen 19 Uhr, als wir bereits mehrere Dörfer und Pensionen abgeklappert hatten, fanden wir ein teures, aber freies Hotel.

Es lag auf 1600 m Höhe und sah aus Prinzip schon zu teuer für uns aus.

Als der nette Herr an der Rezeption dann auch noch 140 Euro verlangte, drehte ich mich auf dem Absatz um und verabschiedete mich. Doch er hielt mich auf und reduzierte den Preis auf 80 Euro. Zwar war das eigentlich auch noch zuviel für uns, aber wir waren k.o. und bereits durchgefroren. Außerdem hatten wir keine Ahnung wann das nächste Hotel auftauchen würde. Somit willigten wir ein und bekamen für den Preis wahrlich ein super Zimmer inclusive extra vagantem Frühstück. Da blickten uns die gut betuchten Rentner schon merkwürdig an, als wir mit unseren Motorradklamotten eincheckten.

 

Nach der wärmenden Dusche gönnten wir uns noch eine leckere Pizza und verkrochen uns früh unter die Decke.

Das einzige Manko des Tages war ein Streit zwischen uns gewesen, der uns den Abend über geplagt hat. Aber so ist das nun mal, wenn man zu zweit reist und man k.o., durchgefroren und einfach nicht mehr in bester Laune ist. Wichtig ist auch hier, sich zu beruhigen und in Ruhe über alles zu reden. Auch wir haben uns wieder eingekriegt. Und auch das zählt zu den Erfahrungen die man mal sammeln muss. Denn das schweißt zusammen, and nobody is perfect :)

 

Gefahrene Kilometer: 380

Der letzte Pass für heute. Wieder staunten wir über die Schönheit dieser Umgebung
Der letzte Pass für heute. Wieder staunten wir über die Schönheit dieser Umgebung

Und noch mehr Passstraßen! :)

Hier hab wir uns ein wenig auf dem Schotter ausgetobt
Hier hab wir uns ein wenig auf dem Schotter ausgetobt

22.08.14

8° - 22°

 

Höhe: 2211 m

 

Wie bereits vorab erwähnt, war das Frühstück heute morgen besonders extra vagant! Da hatten wir uns wahrlich ein schnickes Hotel rausgesucht...

Danach ging es ab Richtung Meran in Italien. Bis wir diese Stadt erreicht hatten, kamen wir sehr gut voran, doch dann erwischte uns wieder das Verkehrschaos.

Zum Glück erreichten wir darauf den Jaufenpass und konnten wieder fröhlich grinsend die Kurven genießen.

 

Direkt im Anschluß bogen wir auf den Penser Joch ab und fuhren plötzlich unter klirrender Kälte und verdammt dichten Nebel (oder Wolken) bergauf und ab. Und es war wirklich verdammt kalt da oben!!!

Die Wolken ließen nichts gutes erahnen, doch zu unserem Glück fing es nicht an zu regnen
Die Wolken ließen nichts gutes erahnen, doch zu unserem Glück fing es nicht an zu regnen
Keine Ahnung warum ich gerade hier ein Poser Foto haben wollte ;)
Keine Ahnung warum ich gerade hier ein Poser Foto haben wollte ;)

Natürlich konnten wir so nicht viel von der Aussicht genießen und konnten uns dementsprechend nur vorstellen wie toll es hier auf 2211 m aussehen musste.


Hinter Bozen bogen wir ins Eggental ab und genossen zusätzlich noch den Pordoi Pass bevor wir uns gegen 18:30 Uhr ein Hotel in Arabba suchten.

Unser eigentliches Ziel Canazei lag zwar nur noch ein paar Kilometer vor uns, aber wir waren mal wieder k.o. und zu müde um noch weiterzufahren.

Nach ein wenig hin und her, Preise drücken, fanden wir schließlich wieder ein tolles Hotel.


LED beleuchtetes Bad mit Regenduschkopf ließen uns ziemlich lange heiß duschen an diesem Abend ;)

Beim leckeren Abendessen schmiedeten wir dann die Pläne für den nächsten Tag.

Da sollte es nämlich wieder heißen, Bergauf!

Und zwar zu Fuß :)




Gefahrene Kilometer: 339


Ab durch die Grotte!

Hätten wir doch mal so ein Wetter gehabt...
Hätten wir doch mal so ein Wetter gehabt...

23.08.14

2° - 16°

 

Höhe: Irgendwas über 2700 m

 

Erstmal Frühstück! Ohne etwas im Magen, kann so ein Actionreicher Tag schließlich gar nicht losgehen!

 

Danach packten wir unseren Wanderrucksack und fuhren mit dem Motorrad ein paar Kilometer bis zur Laga Zuoi Seilbahn.

Dort verstauten wir alles unnötige in den Koffern und machten uns bei starkem Regen auf zur Wanderung.

Denn leider strahlte an dem Tag, die Sonne nicht so schön wie auf diesem Bild. Das Foto entstand nämlich erst einen Tag später.

Entgegen der Empfehlung des Hoteliers (aufgrund des schlechten Wetters), entschieden wir uns gegen eine fünf stündige Wanderung und wählten stattdessen die alten Grotten von Cortina. Dort führten nämlich alte Stellungen und Grotten hinauf bis zum Berg.

Plan war es mit der Seilbahn hoch zu fahren und dann den Weg durch die Grotten ganz runter zu laufen.

Gegen 10:00 Uhr erreichten wir den Gipfel und waren vom Regen in den Schnee gekommen. Verblüfft trotten wir erstmal der Masse hinterher.

 

Und hier fing dann das Dilemma an...

 

Wo ist der verfluchte Eingang?! Ich geb nicht auf und suche weiter!
Wo ist der verfluchte Eingang?! Ich geb nicht auf und suche weiter!

Unbewusst verpassten wir den Eingang zur Grotte und liefen stattdessen den halben Berg hinunter bis wir einen anderen Eingang fanden.

Dieser Eingang war natürlich eigentlich der Ausgang....

Kein Wunder das uns so viele Leute entgegen gekommen sind!

Jetzt umdrehen? Einfach den Berg runter gehen?

Zu einfach!!! Natürlich wollten wir durch die Grotte! DAfür waren wir ja hierher gekommen!

Also sind wir zwei Trottel, als einzige die gefühlt 50zig tausend Stufen hoch gekrakselt. Alle die uns entgegen kamen sahen uns verwundert an. Warum läuft man den auch so viele Stufen hoch!?

Fast hätten uns die Stufen in die Knie gezwungen, doch nach einer gefühlten Ewigkeit sahen wir Licht am Ende der Grotte...

Wir erreichten total erschöpft wieder den Gipfel und wurden mit Schneeregen belohnt.

Dementsprechend nahmen wir ausnahmsweise den Lift wieder runter. Sonst hätte der zusätzliche Abstieg nochmal Stunden gedauert und wir wussten nicht ob wir das noch im hellen schaffen würden. Außerdem hatten wir keine Lust mehr auf Regen und nasse Klamotten :)

Wir fuhren zurück zum Hotel und das Wetter bedankte sich dafür nochmal mit einem ordentlichen Schauer!

Klitschnass und durchgefroren kamen wir im Hotel an.

Was blieb uns also übrig als wieder unter die tolle Dusche zu springen??

Aufgewärmt und trocken verbrachten wir den restlichen Tag mit essen, Route planen und faul im Bett liegen.

 

Kalorien hatten wir ja für diesen Tag genug verbraucht ;)

Gefahrene Kilometer: 0

 

 

Vielleicht hier? (Natürlich war das nicht der Eingang...)
Vielleicht hier? (Natürlich war das nicht der Eingang...)
Rechts ist der Weg zu erkennen, der uns unserem Ziel näher bringen soll
Rechts ist der Weg zu erkennen, der uns unserem Ziel näher bringen soll

Großglockner-Hochalpenstraße

So herrlich sah das Wetter am nächsten Tag aus (Viel zu schön um zu wandern ;)
So herrlich sah das Wetter am nächsten Tag aus (Viel zu schön um zu wandern ;)

24.08.14

2° - 20°

 

Höhe: 2574 m

 

Spontan hatten wir uns gestern Abend dazu entschieden einen kleinen Umweg zu fahren und die Großglockner-Hochalpenstraße mitzunehmen.

Der gute Ruf dieser Passstraße eilte ihr voraus.

Also gönnten wir uns wieder ein deftiges Frühstück und schwangen uns auf die Sättel.

Noch war es frisch und die Sonne wärmte uns noch nur zaghaft.

Bei so einer Aussicht packt einen doch einfach die Wanderlust
Bei so einer Aussicht packt einen doch einfach die Wanderlust
Das ultimative Dua beim Fotoshooting
Das ultimative Dua beim Fotoshooting

Wir hielten ab und zu und schoßen noch ein paar Fotos, bevor das Highlight des Tages langsm auf uns zu kam.

Vorab fuhren wir allerdings noch die Höhenstraße entlang.

Herrlich führte sie über die Städte hinweg und wir genoßen jeden Moment davon.

 

Erschrocken mussten wir dann feststellen, dass uns der Spaß die Großglockner-Hochalpenstraße zu fahren, insgesamt 48 Euro kosten sollte. Mit soviel hatten wir ehrlich gesagt nicht gerechnet.

 

Wir drückten die Daumen, dass das Geld gut investiert war.

Erwartungsvoll zahlten wir also und fuhren hinauf.

Hier zusätzlich ein kurzes Video des Auf und Ab.

Viel Spaß beim zuschauen!!

Der Weg nach oben war wirklich fantastisch!

Doch nach und nach wurde es kühler, es fing an zu schneien und wir fuhren eingehüllt in Wolken.

Oben angekommen war die Sicht miserabel und es war eiskalt.

Dementsprechend wollten wir schnell wieder runter und dem Regen entkommen.

Doch leider hingen die Wolken bis tief ins Tal und bescherten uns so stetig schlechte Sicht und noch mehr Regen.

Ein heißer Kakao zwischendurch wärmte kurzfristig wieder unsere Glieder.

 

Irgendwo in der Nähe von Radstadt fanden wir dann eine Pension und quattierten uns ein.

In der Stadt schlurften wir dann noch ein Bier mit Kiwi Likör (wirklich lecker!), bevor wir wieder zu unserer Pension spazierten.

 

Alles in allem ist die Großglockner-Hochalpenstraße wirklich toll zu fahren, so lange nicht so viel Verkehr herrscht und das Wetter gut bleibt.

So haben wir beide nämlich nicht viel vom Großglockner gesehen.

Die Höhenstraße hingegen hat uns sehr gut gefallen, denn dort kommt wirklich kaum einer lang und man kann sich entspannt in die Kurven legen. 

 

Gefahrene Kilometer: 301

Hier die Höhenstraße: Geniale Aussicht, tolle Strecke und super Wetter machten die Fahrt zu einem wahren Motorradfahrertraum
Hier die Höhenstraße: Geniale Aussicht, tolle Strecke und super Wetter machten die Fahrt zu einem wahren Motorradfahrertraum

Das Ziel? Sushi!!!

25.08.14

12° - 24°

 

Ziemlich müde genoss ich mit Marco um 08:00 Uhr das Frühstück. Das besondere daran war, nicht das Essen, sondern das der alte Herr von der Pension sich zu uns gesetzt und mit uns gequatscht hat.

Leider Gottes habe ich ihn wegen seinem Akzent sehr oft nicht verstanden. Daher hat Marco das reden übernommen und ich habe oftmals einfach nur freundlich genickt. Das kann ich ziemlich gut ;)

Nachdem wir uns dann los eisen konnten, ging es los!

Welch ein Kurvenrausch! Und das mal schneller als nur 80 Km/h!
Welch ein Kurvenrausch! Und das mal schneller als nur 80 Km/h!

Das Wetter war gut und wir fuhren ohne Pause drei Stunden durch.

Dann fing es langsam an...

Fast wäre ich beim überholen mit einem PKW zusammengestoßen. Daraufhin häuften sich meine Fahrfehler.

Ich gab Marco ein Zeichen. Es war Zeit sich eine Pause zu gönnen.

Wir tranken etwas und genoßen die Sonne bevor es weiter ging. Ich fühlte mich besser und konnte so wieder entspannter weiter fahren.

Schließlich kamen wir an einen Fluß, der uns die restliche Strecke begleiten sollte.

Zudem jagte eine Kurve die nächste und wir konnten die Krads nur so von Kurve zu Kurve schmeißen..

So klares Wasser...ein perfekter Stop um mal die Hand ins eiskalte Wasser zu tauchen
So klares Wasser...ein perfekter Stop um mal die Hand ins eiskalte Wasser zu tauchen

Wir heizten weiter bis wir zu einem Motorradtreff kamen. Der sah wirklich nett aus und wir beschloßen prompt schnell noch ein Stück Kuchen zu verpeißen.

Danach begann die letzte Etappe nach Wien.

 

Natürlich zog der Weg sich ewig hin, bis wir endlich in Wien an unserem Hotel angekommen waren.

Gegen Abend wurde meine Laune wieder schlechter, Kopfschmerzen plagten mich und das Ziel schien irgendwie nicht näher zu kommen. Dazu noch der Stadtvekehr...

 

Am Hotel angekommen, half mir eine heiße Dusche und eine Kopfschmerztablette über die schlechte Laune hinweg und wir konnten los ziehen, Wien erkunden.

Selbstverständlich schrie mein kleiner Magen gleich wieder nach etwas essbarem, sobald wir unterwegs waren.

Also machten wir an einem Sushi Restaurant halt und schlugen uns die Bäuche voll!!

Heute ließen wir es uns nämlich richtig gut gehen, denn Marco hatte Geburtstag und wir wollten entsprechend feiern.

Danach lud ich ihn noch auf einen 12 Euro teuren Kaffe ein (hätte ich den Preis mal vorher gewusst ;)

Weiter ging es dann mit Bier, bis wir in der Dunkelheit wieder in unser Hotel zurückkehrten.

 

Und über den restlichen Verlauf, darf nur spekuliert werden ;)

 

Gefahrene Kilometer: 345


XXX - Wetter!!!!

Yepiaiehhhhhh!!!!
Yepiaiehhhhhh!!!!

26.08.14

17° - 14°

 

Das Hotel hatte sich wirklich nicht lumpen lassen. Was für ein Luxusfrühstück!

Es gab Lachs, Speck, Joghurt und unendlich viel frisches Obst.

Ich habe soviel gefrühstückt, dass es sogar bis 15:00 Uhr gereicht hat. Und das soll doch mal was heißen!

Anstatt wie am Vortag (Bild links) wunderschöne Strecken zu fahren, wurde es heute richtig trostlos.

Keine Kurven mehr, sehr löchrige und wellige Straßen.

Wir kamen zwar schnell in der Slowakei an, doch dafür wurde das Wetter auch noch schlechter und schlechter.

Slowakei, eigentlich ein tolles Land zum Fahren, wenn man die richtige Strecke und das passende Wetter vorfindet
Slowakei, eigentlich ein tolles Land zum Fahren, wenn man die richtige Strecke und das passende Wetter vorfindet

Am Ende fuhren wir die Hälfte des Tages bei Dauerregen. Je näher wir dann den Bergen kamen umso heftiger schien es zu werden. Eine richtige Sturmflut schien uns von der Straße treiben zu wollen und wir hatten große Mühe überhaupt noch was vor uns zu erkennen.

Dazu kam noch, dass wir einfach kein Zimmer finden konnten! Nichts war mehr frei, oder gar keine Pension mehr in Sicht. Das schlug auf die Laune!

Erst um 20:30 Uhr entdeckten wir eine Pension, die uns aufnehmen konnte.

Aber auch das war am Anfang nicht so klar. Zuerst schickte mich die Besitzerin wieder weg. Zum Glück diskutierten Marco und ich draußen noch, was wir als nächstes tun wollten, als sie raus gerannt kam.

Wir sollten warten, eventuell wird doch noch was frei. Wir drückten die Daumen ins unseren nassen Handschuhen und hofften.

Ja, ein Päarchen ist nicht aufgekreuzt, wir können das Zimmer haben! Juhuu!

Erleichtert schleppten wir die Klamotten, natürlich in die oberste Etage, hoch. Zwar funktionierte die Heizung nicht, aber es war trocken und wir nahmen gleich das ganze Zimmer in Beschlag. Überall lagen nasse Klamotten, wir duschten und begaben uns in Richtung Theke.

Dort durften wir sogar noch was zu Essen bestellen, was wir sogleich auch mit einer heißen Knoblauchsuppe, taten.

Mit Bier und einer wirklich deftigen Suppe erwärmten wir unsere Körper und gingen anschließend total erledigt ins Bett.

 

Gefahrene Kilometer: 369

 


Ein paar Tage in Polen

Omi lässt sich nicht lumpen! XD
Omi lässt sich nicht lumpen! XD

27.08.14 - 30.08.14

Endlich waren wir an unserem richtigen Ziel angekommen!

Nach ca. drei Stunden Fahrtzeit, erreichten wir zwar nass aber glücklich, dass zu Hause meiner Großeltern.

Selbstverständlich gab es gleich was zu essen ;)

So verbrachten wir den restlichen Tag mit Kaffe, Kuchen, noch mehr essen und natürlich viel zu trinken!

Genauso sollte das die nächsten Tage auch noch weiter gehen!

 

 

Wir entspannten auf der Ranch meiner Großeltern, sonnten uns und ließen die Seele bei super Wetter baumeln.

Alle Verwandten kamen zu Besuch und schloßen sich dem relaxen an.

 

Abends ein paar Runden Badminton und Fussball, bevor es dann ans große Lagerfeuer ging.

Es gab leckere polnische Wurst und noch unmengen anderes Essen.

 

Einfach herrlich!!

 

 

Genauso hat mein Magen sich das vorgestellt! 

An einem anderen Tag, beschloßen wir dann mal wieder die Maschinen zu bewegen.
Dazu fanden wir passen ein paar Wald und Feldwege.

Die Leute guckten zwar etwas verdutzt aber keiner beschwerte sich.

So fuhren wir durch ordentlich Schlammlöcher, bis die Maschinen dreckig genug waren um ihnen wenigstens mal eine kleine Wäsche zu gönnen.

 

Einmal hab ich mich natürlich nicht bitten lassen Betty zum schlafen hinzulegen.

Da ist mir doch glatt im Schlamm das Hinterrad weg gerutscht. Nix Passiert.

Rauf auf den Bock und weiter schlingern :)

 

 

Gegen Abend waren wir bei meinem Onkel zu seinem Geburtstag eingeladen.

Dort haben wir dann wirklich non stop bis 22:00 Uhr gegessen.

Da kennen die Polen nichts, es wird alles aufgefahren, wenn es um Feste geht.

Es ist quasi schier unmöglich jemals zu wenig zu essen zu haben.

Wir hatten auf jeden Fall genug und rollten dann nachts den Weg zurück zur Wohnung meiner Großeltern. Die beiden rollten übrigens auch mit :)

Am Tag darauf wollten wir uns mal wieder etwas Kultur einverleiben.

Wir buchten eine fast dreistündige Führung durch eine alte Kohlemine.

Mit einem Aufzug fuhren wir 320 m in die Tiefe. Es war dunkel und der Aufzug verdammt laut.

Unten angekommen began dann die richtige Führung unserer kleinen Truppe.

 

Ich versuchte so gut es ging, für Marco alles auf Deutsch zu übersetzen. Es gelang mir nicht immer, aufgrund der vielen Fachbegriffe, aber das wichtigste erschloß sich uns beiden..

Einfach unglaublich unter welchen Bedingungen die Leute damals (teilweise noch heute) in so einer Tiefe arbeiten mussten.

Zusätzlich die große Gefahr, dass die Gänge einstürzen konnten oder man irgendwo auf ein Gasleck stieß.

Maschinen kamen erst sehr viel später zum Einsatz und auch nur dann wenn die Mine sich die Geräte leisten konnte.

Wir waren sichtlich beeindruckt von der Führung und sprachen danach noch lange darüber, was für ein Knochenjob das gewesen sein muss.

Schon ein mulmiges Gefühl so tief unter der Erde zu sein
Schon ein mulmiges Gefühl so tief unter der Erde zu sein

Am Abend des letzten Tages, genossen wir dann noch das zusammensitzen mit der Familie und packten unsere Habseligkeiten.

Morgen sollte es über Tschechien nach Hause gehen.

 


Es muss auch mal was kaputt gehen

Kurzer Halt in Tschechien. Nein Marco, wir müssen nicht hier über den Fluss lang ;)
Kurzer Halt in Tschechien. Nein Marco, wir müssen nicht hier über den Fluss lang ;)

31.08.14

17" - 30" 

Der Tag begann mit einem leckeren Rührei Frühstück und einem sehr herzlichen Abschied von Oma und Opa.

Nach vielen Umarmungen fuhren wir los.

 

Nur etwas später knallte es!

Und zwar aus meinem Auspuff. Ich war nicht die einzige die sich erschrocken hatte. Zuerst gingen wir von einer schlichten Fehlzündung aus, doch das knallen wiederholte sich alle paar Minuten.

Und das nun wirklich nicht leise!

 

Nach 80 km resignierten wir und hielten an einer Tankstelle, um uns auf die Fehlersuche zu begeben. Gesund war das Knallen nämlich ganz sicher nicht. Ratlos fummelten wir an den Zündkerzen rum, als ein Rollerfahrer bei uns anhielt und uns seine Hilfe anbot.

Er war wirklich sehr nett und geleitete uns zu seinem Kollegen der Schrauber war. Denn er selber konnte den Fehler auch nicht finden.

 

 

 

 

Obwohl es Sonntag war und wir den netten Schrauber aus seinem Bett geklingelt hatten, half er uns. Einfach suoer!

Nach einer langen Suche schloß er irgendwann die Zündkerzen aus und wollte sich gerade daran machen den Tank abzubauen, als ihm der kleine Riss im Unterdruckschlauch auffiel.

Schnell schnitt er in seiner Werkstatt was zurecht und ersetzte den defekten Teil der Leitung.

Auf einmal war das Problem gelöst!

Aufgrund des Risses leitete der Schlauch ein falsches Kraftstoffgemisch weiter und so entstanden wohl die Fehlzündungen.

Wir bedankten uns herzlich und boten ihm Geld an. Doch das lehnte er ab und wünschte uns eine gute Reise.

Wir waren sichtlich begeistert von der Hilfsbereitschaft meiner Landsmänner und werden das ganz sicher nie vergessen!

 

Brav warten die Alps auf ihre Besitzer
Brav warten die Alps auf ihre Besitzer

Das alles hatte uns viel Zeit gekostet.
Um es jetzt noch zu den Teufelshöhlen in Tschechien zu schaffen mussten wir leider Gottes auf die Autobahn und Gas geben. Natürlich zog sich auch diese Etappe ewig hin und der Regen ließ auch nicht lange auf sich warten.

Nach ein paar Stunden kamen wir in Tschechien an und fuhren das letzte Stück zu den Pekelny Doly (Teufelshöhle).

Dort angekommen gönnten wir uns einen heißen Kaffee und eine deftige Gulaschsuppe!!

Danach fuhren wir die heiß begehrte Runde in der Höhle! Diese ist zwar nicht sehr groß, aber es macht trotzdem Spaß dort mit den Krads rum zu düsen. Echt toll!

Anschließend begann wieder die Suche nach einer Unterkunft.

Viele Pensionen die wir fanden waren unbewohnt, geschlossen oder einfach nur verlassen.

Irgendwann hatten wir dann aber Glück und fanden noch eine annehmbare Unterkunft.

Nachdem alle Klamotten in den zweiten Stock geschleppt wurden, widmeten wir uns noch etwas unseren Krads. Wir spannten Bettys Kette nach und gaben ihr noch etwas Öl.

Daraufhin verpflegten wir uns selbst mit einem Abschlussbier und den letzten Resten von Omis eingepacktem Essen für uns.

Danke Omi!!

 

Gefahrene Kilometer: 447


Die Sächsiche Schweiz

01.09.14

 

09" - 16" 

Wieder mal begrüßte uns ein grauer Morgen.

Wenigstens konnten wir ihm mit einem guten Frühstück entgegentreten, bevor wir uns aufmachten die Sächsische Schweiz zu erkunden. Nach nur etws über einer Stunde, kamen wir mit etwas Umwegen, an unserem Ziel an. Drei Euro Parkgebühr und zehn Minuten später befanden wir uns auch schon auf der berühmten Bastei Brücke, zwischen den steilen aufragenden Felsformationen.

Hochkonzentriert habe ich nicht bemerkt, wie Marco sich von hinten ran geschlichen hat...
Hochkonzentriert habe ich nicht bemerkt, wie Marco sich von hinten ran geschlichen hat...
Auch hier gibt es viel zu erkunden!
Auch hier gibt es viel zu erkunden!

Wir spazierten herum, machten Fotos und tranken noch eine Cola, bevor wir uns (knapp zwei Stunden später) wieder auf den Weg machten.

Die anderen Touris hatten uns eh schon komisch angestarrt, vermutlich wegen der Motorradkombi :)

Sobald wir wieder auf den Krads Platz genommen hatten, verspürten wir den allseits bekannten Hunger. Partout war mal wieder kein Restaurant in Sicht und unsere Vorräte waren verbraucht.

 

Nicht mal einen Imbiss, wollte uns der liebe Gott, am Straßenrand aufzeigen.  

Verzweifelt änderten wir die Route und fanden irgendwann doch noch ein Restaurant. Dieses war zwar nicht gerade billig, aber der Hunger siegte über unseren Verstand nicht so viel auszugeben. Also, Essen fassen!

Gestärkt fuhren wir weiter in Richtung Kassel, dort wollten wir morgen nämlich unseren letzten gemeinsamen Urlaubstag verbringen.

Gegen 20:00 Uhr fanden wir in irgendeinem kleinen Dorf eine freie Pension und sprangen unter die Dusche. Nach dem der Tag doch recht lang geworden ist, wollten wir nur noch relaxen und schlafen.

 

Gefahrene Kilometer: 326


Regen, Dreck und Kino

02.09.14

8" - 14"

Das Frühstück entpuppte sich mal wieder als Volltreffer und der Tag schien wirklich gut zu starten. Nun mussten wir nur noch bis zum Motel One in Kassel fahren, wo wir den restlichen Tag verbringen wollten.

Doch so einfach sollte es nicht werden.

Die Strecke war gepflastert mit viel Verkehr, Baustellen, Regen und Nebel.

Die Baustelle muss ich besonders hervorheben, denn entlang dieser war überall rote Erde. Aufgrund des Regens verteilte sich diese Erde dann schön auf der Straße und wir und die Krads sahen danach richtig super aus. " Dirty " trifft es hier vollkommen.

Klitschnass und dreckig kamen wir gegen 14:00 Uhr im Motel an. Wir tauschten die nassen Motorradklamotten gegen ein bequemes, trockenes Outfit und fuhren mit dem Bus in die Stadt.

Eigentlich wollten wir die Wilhelmshöhe erkunden, doch das Wetter war schlecht und wir sehnten uns nach Wärme und was zu essen.

Also reservierten wir beim Japaner (den kannte ich schon von vorherigen Besuchen) und gingen dann ins Kino. Dort gab es dann schon mal als Vorspeise Nachos und Popcorn.

Danach schlenderten wir noch durch Kassel bevor es mit dem Essen richtig losgehen konnte. 

Garnelen sind meine Leibspeiße! Davon krieg ich nie genug! :)
Garnelen sind meine Leibspeiße! Davon krieg ich nie genug! :)

Wir schlugen uns die Bäuche randvoll mit Leckereien, bevor wir uns wieder auf den Weg in Richtung des Motels machten. Da wir vollgestopft waren, entschieden wir uns dazu, einfach zu laufen, solange bis wir kaputt waren. Den Rest der Strecke würde dann ein Taxi für uns übernehmen. Um 21:00 Uhr war es soweit und wir riefen uns ein gelbes Auto.

Der Taxifahrer war etwas verdutzt, als wir ihm erzählten, wir wären vom Japaner bis hierhin gelaufen. Hatten wir doch glatt sechs Kilometer zurück gelegt.

Im Motel angekommen entspannten wir uns noch bei etwas fernsehen, bevor wir wehmütig schlafen gingen. Dies war der letzte gemeinsame Abend unserer Reise.

 

Gefahrene Kilometer: 206


Ab in den Graben!

03.09.14

12" - 18"

 

Der letzte Tag.

Nur knapp 200 km sind es noch bis zu mir nach Hause. Wir haben Zeit und es regnet noch nicht einmal. Trotzdem passiert das, was am letzten Tag einer Reise natürlich nicht fehlen darf.

Ich stürze.

Irgendwo im Sauerland, fahre ich flott in eine Kurve. Ich lege mich rein, zu tief, mein rechter Koffer setzt auf und hebelt mich aus.

Alles geht ganz schnell, ich kann die Maschine nicht mehr kontrollieren und wir landen beide auf der Seite.

Dank des Koffers bleibe ich nicht an Betty hängen, sondern rutsche von ihr weg, und lande mit verdammt viel Gluck im Graben.

Keine Leitplanke und kein Gegenverkehr ersparen mir schlimmeres. Betty rutscht noch weiter und überschlägt sich.

Traurige Bilanz:

Ein total zerstörter Koffer, ein kaputter Spiegel, überall Kratzer und das Cockpit hat einen hübschen Riss, genau in der Mitte.

Bei mir bleibt es bei einem ordentlichen Schreck und wie sich später herausstellt, einer Prellung, sowie einer leichten Bänderdehnung im rechten Fuß.

Trotz des Sturzes springt Betty sofort an. Wir machen einen kurzen Check beim Krad und fahren nach einer kleinen Pause wieder weiter.

Auch wenn mir etws flau ist, Marco hat vollkommen Recht mich wieder auf die Maschine zu setzen. Es sind ja auch nur noch 80 km bis zu mir.

Wir schwenken auf die Autobahn um. Das ist mir jetzt irgendwie sicherer. So schaffen wir es dann auch sicher und relativ schnell nach Hause.

Leider bleibt der letzte Tag trotzdem geprägt vom Sturz.

Alles in allem ist es glimpflich ausgegangen und ich hatte verdammt viel Gluck.

 

Nun folgt das abladen der Maschine, Wäsche waschen, Fotos aussortieren, sich bei all seinen Feunden und der Famile zu melden und zu guter letzt dem Krad noch einmal auf den Tank zu  

klopfen.

"Gut gemacht Betty. Und Sorry für die Rutschpartie"

 

 

Gefahrene Kilometer: 209


Resumee

Wir haben über 4000 km auf unseren treuen Gefährten abgerissen und verdammt viel gesehen und erlebt.

Es war auch mal gut, die Krads für einen Tag stehen zu lassen und mal was zu Fuss zu unternehmen. In dieser Hinsicht hat uns besonders das wandern um den Mont Blanc gefallen.

Natürlich war es mal kalt, die Laune nicht so gut und ein andermal wollte es einfach nicht so laufen wie man es sich vorgestellt hatte. Doch das gehört zum reisen dazu und bringt einen weiter. Wir haben viel über uns selbst gelernt auf dieser Tour, erst Recht wie wir beide zusammen passen. Und da wir immer noch zusammen sind, kann man wohl davon ausgehen, das uns diese Tour einfach mehr zusammen geschweißt hat.

 

Meine Verwandten haben sich über den Besuch sowieso gefreut und hoffen das wir jetzt jedes Jahr vorbei kommen :)

 

Die Krads haben sich super gemacht, auch wenn sie "nur" um die 50 PS Leistung haben, reicht das vollkommen aus, um die Welt zu erkunden und unsicher zu machen

 

Die Strecken in der Schweiz, Österreich und in Italien waren sowieso der Hammer und sind aufjedenfall noch einen weiteren Besuch wert.

 

Was noch?

Ach ja, ich habe die Grenzen von Bettys Schräglage erfahren dürfen.

Auch wenn das nicht unbedingt hätte sein müssen ;)

 

Am Ende bin ich auf 94212 km gekommen. Und glaubt mir, die nächste Tour steht schon in den Startlöchern. Da werden dann die 100.000 geknackt.

 

Bis dahin, macht es gut und fahrt vorsichtig meine lieben Zwei Rad Kollegen! Wünsche euch immer guten Grip unter den Rädern!

 

 

Zum Schluß hier noch ein paar vereinzelte Impressionen.

 

Insgesamt gefahrene Kilometer: 4042

Technsiche Defekte: Kleiner Riss im Unterdruckschlauch von Betty

Krankheiten oder Verletzungen: Rechtes Bein geprellt (Agnes)

Bester Offroadtrack: Polen (Wald und Feldwege)

Besonderes Ereignis: Furka Pass und Wanderung zum Gletscher

Schlimmstes Erlebnis: Der Sturz und der kleine Streit


Was würde ich bei der nächsten Tour anders machen?

Bissel entspannter an die Sache rangehen, mehr Fotopausen machen und immer Notreserven an Essen dabei haben ;)

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Kommentare: 2
  • #1

    Omi und Opi (Samstag, 23 Mai 2015 13:27)

    Liebe Agnes - Twoja pasja do zwiedzania Świata i pięknej natury .bardzo nas cieszy i jesteśmy dumni, że mamy tak wspaniałą Wnuczkę.. Oglądając Twoje zdjęcia i filmiki z Twoich wszystkich TUR jesteśmy pod wielkim wrażeniem. Niech ta pasja trwa jak najdłużej. Życzymy jeszcze dużo wyjazdów i szczęśliwych powrotów.***** ALLES GUTE !-Pozdrawiamy MARCO-który dzielnie Ci towarzyszy.

  • #2

    SonjaM (Sonntag, 14 Februar 2016 09:25)

    Liebe Agnes, habe Deine Webseite durch Zufall bei einem anderen Tourenfahrer entdeckt. Respekt. Eine tolle Runde seid Ihr da gefahren und habt schöne Bilder und Videos mitgebracht. Das mit dem Ausrutscher am Ende war wirklich Pech, aber es ist ja nichts Schlimmes passiert. Fahre bitte auch weiterhin nicht schneller als Dein Schutzengel fliegen kann.
    Gruß aus dem Schwarzwald. SonjaM