Part 4. Die Baltischen Staaten (and back home)

Hello Sunshine! :)
Hello Sunshine! :)
Unsere Route bis zu meinem Heimatland Polen
Unsere Route bis zu meinem Heimatland Polen

Landung in Tallinn

Doch nicht schon wieder Regen....^^
Doch nicht schon wieder Regen....^^

Auf einmal geht alles ganz schnell. Als wir unten ankommen sitzen bereits alle auf ihren Maschinen und die Motoren laufen! Da haben wir wohl etwas gepennt!

Wir setzen gerade noch rechtzeitig die Helme auf und schon geht es los.

 

Willkommen in Estland!

 

 

 

Und als ob wir es nicht gewohnt wären, regnet es natürlich....

Wir kämpfen uns durch Tallinns Stadtverkehr, ich fahre durch eine kleine Pfütze die mich auf einmal zu verschlingen droht. Die war überraschend tief! Meine Stiefel waren definitiv auf Tauchgang.

Während ich noch lache, ermahnt Marco mich vorsichtig zu fahren und den Pfützen auszuweichen. Wer weiß schon wie tief die nächste ist??

 

Außerhalb der Stadt erwarten uns wieder ordentliche Schotterpisten
Außerhalb der Stadt erwarten uns wieder ordentliche Schotterpisten

Zügig sind wir aus der Stadt raus und in einer verwahrlosten Gegend gelandet. Außer Flachland und baufälligen Gebäuden scheint es hier nicht viel zu geben.

Unsere Mägen knurren, wir haben schon Stunden nichts mehr zu beißen gekriegt ;)

Das Glück ist uns hold und beschert uns ein kleines Dorf mit einer Holzhütte als Restaurant betitelt.

Wir kehren ein und gönnen uns ein deftige Mahl! Und das für einen Preis von nur 16€ für alles zusammen. Essen kann so lecker und günstig sein...

Sieht das nicht verdammt lecker aus??
Sieht das nicht verdammt lecker aus??

Gesättigt und gestärkt zogen wir danach aus, Estlands Hinterland unsicher zu machen! Wir stießen auf noch mehr schlechtere Pisten und einsame Gegenden.

Als wir an der Fähre nach Saaremaa ankamen, waren wir nass und dreckig, dank der ganzen Schotterpisten.

Dies war unsere zweite Fähre für heute und da wir dort wenigstens eine Stunde verbringen würden, gönnten wir uns zum Nachtisch noch Kaffee und Kuchen :)

 

Sonnig aber mit ordentlich Seitenwind kamen wir dann auf der Insel an.

Hier sei nochmal zu erwähnen das die Estländer echt furchtbar Auto fahren. Riskante und sinnlose Überholmanöver erlebten wir nicht nur einmal an diesem Tag.

Die Insel erschien fast noch einsamer, besonders auf den ganzen Nebenstrecken die wir bevorzugten.

Der Raser und Kameraverlierer ;)
Der Raser und Kameraverlierer ;)

Fast an unserem Campingplatz angekommen, merkte Marco auf einmal, dass er die GoPro verloren hat.... Er meinte es wäre nicht weit weg, er hätte irgendwas krachen gehört. Er dreht und heizt zurück, während ich die Sonne genieße und Fotos mache.

 

Etwas später kommt er zurück und erzählt mir das er die Kamera gefunden habe und in atemberaubender Geschwindigkeit auf den Pisten gefahren ist. Er freut sich noch, während ich die Kamera an seinem Motorrad suche.

"Wo ist denn die Kamera?", frage ich ihn. Marco deutet zu seiner Gabel wo er die Halterung wieder fest gemacht hat. Überraschung!!!

Da hängt nix! Er verflucht sich selber, sie muss ihm wieder runter gefallen sein. Während ich in Gelächter ausbreche saust er wieder los, die Kamera ein zweites Mal zu finden :)

 

Unser Platz für heute Nacht
Unser Platz für heute Nacht

Zum Glück hat er die Kamera auch diesmal gefunden. Die Halterung war komplett im Eimer, deswegen war sie abgegangen. Diesmal verstauten wir die Kamera sicher und fuhren weiter.

Der Garten von einem alten Herrn, diente als Stellplatz für Zelte und Wohnwagen. Uns stört es nicht, der Platz ist sehr gepflegt und günstig.

Wir bauten alles auf, fuhren einkaufen und ließen den Abend bei Bier und Würstchen ausklingen.

Selbstverständlich checkten wir noch das Öl an den Maschinen und klopften ihnen wohlwollend auf den Tank. Gut gemacht, weiter so!

Unser erster Tag in Estland war wirklich spannend und aufschlussreich. Wir sind neugierig wie es weiter geht und freuen uns schon auf morgen.

Zum einschlafen konnte man heute Abend den Möwen zu hören....

 

Gefahrene Kilometer: 272


Pärnu 

Natürlich mussten wir ein landestypisches Bier genießen
Natürlich mussten wir ein landestypisches Bier genießen

Tag 22.     01.08.2015    16° - 19°     Regen

 

 

Da wir gestern bereits früh in die Federn gehüpft waren, fiel das aufstehen um 07:00 Uhr heute wirklich nicht schwer.

Schnell waren wir mit dem Frühstück und dem Klamotten packen fertig. Wir verabschiedeten uns noch von dem etwas schrägen finnischen Paar, dass wir gestern kennen gelernt hatten und die mit ihrem Trike unterwegs waren.

Dann sausten wir auch schon unter dem bewölkten Himmel los.

Wir fuhren Richtung Norden, weil wir von dort aus an der Küste zurück zur Fähre fahren wollten.

Auf dem Weg dort hin, hielten wir allerdings noch an einer kleinen Sehenswürdigkeit.

Auf dem Bild links erkennt man, dass hier vor langer Zeit ein Meteorit eingeschlagen ist. Hinterlassen hat er diesen Krater, sowie noch mehrere verteilt auf der Insel.

Nach dem kurzen Stop ging es also weiter und wir fanden tatsächlich einen tollen verschlungenen Pfad der direkt an die Küste führte. Der Weg war übersät mit Pfützen und Geröll und wir tobten uns ordentlich auf dem Weg aus. Es war einfach herrlich dort bei so einer Kulisse zu fahren.

Hier holte uns dann auch endgültig der Regen ein.

Und was waren das für dicke Tropfen! In der Hoffnung dem Regen zu entfliehen, fuhren wir so schnell es ging Richtung Fähre.

Klitschnass kamen wir bereits dort an. Nach einem wärmenden Kaffee in der Kombüse, stellten wir traurig fest, dass es auf dem Festland genauso schüttete.

Etwas entmutigt fuhren wir also weiter. Was sollten wir auch anderes tun?

Wir hofften am Straßenrand auf ein Restaurant oder irgendwas ähnliches zu stoßen, wo wir uns vor dem Regen verstecken und etwas aufwärmen konnten. Doch diesmal hatten wir Pech.

Nichts tauchte auf und plötzlich waren wieder auf einer miesen Schotterpiste unterwegs. Irgendwann hatten wir dann die Schnauze voll und hielten wie gewohnt an einer Bushaltestelle an. Wind und Regengeschützt machten wir uns unsere Fertigsuppen heiß und warteten auf besseres Wetter.

Nachdem die Flut, nach einer halben Ewigkeit, in Nieselregen überging fuhren wir weiter. Und was passierte selbstverständlich?

Ein paar Kilometer weiter tauchte eine Tankstelle auf. Dies wäre definitiv ein besserer Ort zum Warten gewesen. Welch Ironie....

Wir tankten noch schnell voll und düsten die letzten 60 km bis nach Pärnu bei etwas besserem Wetter weiter.

Pärnu bei aufkeimendem Sonnenschein
Pärnu bei aufkeimendem Sonnenschein

Da wir keinen Campingplatz fanden, suchten wir uns ein günstiges Hotel und entledigten uns der nassen Klamotten.

Nach einer warmen Dusche ging es uns gleich viel besser und wir waren bereit uns noch die Stadt anzuschauen.

Diese ist wirklich schön und vermittelt einen angenehmen mittelalterlichen Flair. Überall gibt es kleine Läden und Restaurants, die Gebäude wurden extra altmodisch gehalten und es gab sogar ein kleines Volksfest welches wir uns anschauten.

Bei einem Kaffee schlenderten wir weiter und kehrten noch in ein Restaurant ein, bevor wir bei Sonnenuntergang zu unserem Hotel zurück gingen.

Gegen 22:00 Uhr erfuhren wir dann auch warum das Hotel so günstig war.

Direkt nebenan war eine Disco, die pünktlich in voller Lautstärke, ihre Musik mit der ganzen Welt teilen wollte. Dumpf hallten die Bässe bis in unsere vierte Etage.

Das wird dann wohl eine nicht so ruhige Nacht werden....

 

 

Gefahrene Kilometer: 290

PS: Hier noch ein kleines Beweisfoto von Marcos Ungeschick.

Ist ihm Rob doch tatsächlich kurz hingefallen bei einer engen Kehrtwende. 

Nach dem Foto bin ich selbstverständlich direkt hin und habe ihm geholfen....  :)


Auf nach Riga!!

Tag 23.   02.08.15   Sonnig  18° - 23°

 

Die Nacht war, sagen wir mal unruhig. Nicht nur die bis 06:00 Uhr morgens andauernde Musik, sondern auch Marcos Geschnarche haben mir den Schlaf geraubt. Nach einem schnellen und recht sporadischen Frühstück waren wir viertel vor 10 Uhr wieder on the Road.

 

Der schnellste Weg nach Riga führte an der Küstenstraße entlang. Wir ließen uns Zeit und genossen das Wetter. Das Hotel hatten wir bereits vorher gebucht und freuten uns schon darauf Riga einen Besuch abzustatten.

                          

Nachmittags erreichten wir das Hotel und durften unsere Krads netterweise gleich in der Garage parken. Das Wetter war mittlerweile wahrhaftig ein Traum geworden. Kein Regen, sondern über 20° und Sonne. 

Wir duschten schnell und schlenderten noch bei herrlichem Wetter durch die Stadt. Und was sollen wir sagen?

Riga ist echt super! Viele schöne alte Gebäude, kleine Cafes und Restaurants und überall auch noch was zu entdecken.

Wir genossen den Abend und gönnten uns ein leckeres Abendmahl nach Lettischer Art. Bier in Krügen und riesige Tonteller mit wahrlich ausgereiftem deftigen Essen. Herrlich!

So müssen Abende aussehen! 

 

 

Gefahrene Kilometer: 167


Riga, Bier und Sonnenschein

Tag 24.    03.08.15    Sonne!!!!    23°

 

Vorab gleich als Warnung.... es folgen jetzt viele Fotos von zwei komischen Menschen die versuchen Riga unsicher zu machen. Es kommen hierbei keine Motorräder vor! Wer das also nicht ertragen kann, der muss dieses Kapitel leider überspringen ;)

Bereits früh am morgen, konnten wir das Hotel mit Shirt und kurzer Hose verlassen. Herrlich!!!

Den ganzen Tag waren wir zu Fuß unterwegs und schauten uns alles an, was auf unserem kleinen Stadtplan zu finden war.

Das beinhaltete alle alten, toll restaurierten Gebäude, die Brücken, sowie die Nationalbibliothek, die leider geschlossen hatte, und selbstverständlich die Souvenirläden und Restaurants! ;)

 

Wir ließen es uns den Tag richtig gut gehen und bereuten es nicht eine Minute, hier einen Tag Pause gemacht zu haben.

Gegen 22:00 Uhr kamen wir wieder in unserem Hotel, völlig k.o. und satt, an.

Sogar etwas Bräune haben wir abgekriegt ;)

Der Tag ist wie im Nu verflogen und wir können jedem nur empfehlen, der gerne Städtereisen macht, sich Riga anzuschauen. Es lohnt sich!

Wir werden jetzt noch Taschen packen und dann ins Bett hüpfen.

Morgen wartet nämlich eine über 300 km lange Küstenstraße auf uns!

 

Gefahrene Kilometer: 0


Sonne, Strand und Meer

Und ab ins nächste Land!
Und ab ins nächste Land!

Tag 25.   04.08.15  Sonne  22° - 27°

 

Um 09:00 Uhr verließen wir das Hotel und schwangen uns wieder auf unsere Krads. Es wurde Zeit weiter zu fahren!

Die Sonne strahlte uns ins Gesicht und es war angenehm warm.

Wir brauchten nicht lange um aus Riga raus zu kommen und rechts von uns das Meer zu entdecken.

Hier hätte ich es auch noch länger ausgehalten ;)
Hier hätte ich es auch noch länger ausgehalten ;)

Wir fuhren hoch bis zum nördlichsten Punkt in Lettland. Dort fanden wir nicht nur einen wunderschönen weißen Sandstrand, sondern auch einen weit entfernten Leuchtturm vor der Küste. 

Und wie der Zufall es so will, fanden wir auch einen weiteren Transalpfahrer! Er stammt aus Polen und machte zur Zeit auch Urlaub mit seinem Krad. Er durchquerte gerade Est- Lettland und Litauen.

Wir schauten uns also gemeinsam den Strand an und tranken noch einen Kaffee zusammen, bevor wir uns voneinander verabschiedeten. 

Mal wieder ein komischer Weg....:)
Mal wieder ein komischer Weg....:)

Nur ein paar Kilometer weiter schickte uns das Navi dann plötzlich nach rechts...

Da wir manchmal einfach zu treu doof sind, sind wir natürlich abgebogen. Wir fanden uns mitten im Wald wieder, umgeben von Sand.

Viel Sand....überall....

Oh man! Prompt legte ich mich mit Betty schlafen. Da war ich wohl zu langsam gewesen und wurde mit einem Abwurf dafür bedankt. Zum Glück ist Sand ja weich und uns ist nichts passiert, außer das ich bereits ordentlich am schwitzen war. Wir richteten Betty auf und fuhren weiter!

Übrigens gibt es davon mal wieder keine Beweisfotos ;) Hehe...

 

Es waren zwar nur ein paar Kilometer, aber die haben uns ordentlich ins schwitzen gebracht!

Bis nach Ventisplis hatten wir dann Glück und durften auf gutem Asphalt dahin gleiten. 

Auf einmal sahen wir eine schwarze Transalp vor uns. das konnte doch nicht etwa...?

Doch! Der Pole war wieder da ;)

Wieder hielten wir an und tratschten, bevor wir uns endgültig verabschiedeten. Er wollte noch wesentlich weiter fahren, während wir in der Nähe von Pavilosta einen CP ansteuerten.

Kurze Zeit später erreichten wir unser Ziel und konnten unser Zelt direkt am Wasser aufschlagen.

Gleich mal die etwas verschwitzte Wäsche trocknen.... ;)
Gleich mal die etwas verschwitzte Wäsche trocknen.... ;)

Spontan wurden wir von einem deutschen angesprochen. Er sei nach Litauen gezogen und jetzt mit seiner Familie in Lettland auf Campingurlaub.

Verrückt....

Er lud uns gleich auf ein Bier ein und wir sollten gefälligst rüber kommen, seine Frau hätte immer was zu essen.

So ein Angebot konnten wir natürlich nicht ablehnen!

Und auf den nächsten Bildern könnt ihr vermutlich auch erkennen, dass es nicht bei nur einem Bier geblieben ist ;)

Familiär wurden wir aufgenommen, mit Essen, Bier und Vodka überschüttet. Es war wirklich ein herrlicher Abend!

 

Prost!

 

 

Gefahrene Kilometer: 311


Hitze!

Kurze Pause im "Schatten"
Kurze Pause im "Schatten"

Tag 26.   5.8.15   Sonne   Über 28°!

 

 

Was für ein gelungener Abend das war! Dafür war der Morgen allerdings etwas anstrengender ;)

Irgendwann schafften wir es jedoch uns von unseren Campingkollegen zu verabschieden und weiter zu fahren.

 

Bereits gegen 10:00 Uhr war uns schon verdammt warm und das Thermometer stieg immer höher.

 

 

Da wir gegen Mittag die 28° Grad Grenze sprengten, beschlossen wir Feldwege und kleine Straßen auszulassen um nicht komplett zu schmelzen.

Doch Lettland und Litauen machten uns einen Strich durch die Rechnung.

Die nächsten Kilometer war keine asphaltierte Straße zu finden.

Wir kämpften uns wieder durch Sand, Staub und Schotter. Wir mussten mit einem großen Abstand hintereinander herfahren, sonst hätte der Hintermann nichts mehr gesehen, so gestaubt hat es.

Die Temperatur stieg immer noch und wir hielten mittlerweile alle 45 Minuten irgendwo im Schatten an, um was zu trinken.

 

Wir freuten uns sichtlich als wir wieder Asphalt unter den Rädern hatten, doch wie immer hatten wir uns auch hier zu früh gefreut.

Eine riesige Baustelle zwang uns alle 600m anzuhalten und wieder auf "Grün" zu warten. Diese Tortur zog sich über 15 km bevor wir endlich wieder Fahrt aufnehmen konnten.

Ich war mir sicher ich würde einfach irgendwann schmelzen. Besonders als so nette Autofahrer uns einfach nicht vorbei lassen wollten, in ihren schönen klimatisierten Karren. Das hat zu heftigem Faustschütteln unsererseits geführt. Zuerst wollten wir einfach gegen das Auto treten, konnten uns dann aber doch nochmal zusammen reißen....

Wir kamen unserem Ziel näher und erblickten wieder Wasser auf der rechten Seite.

Schon  verrückt, im Norden haben wir gefroren und hier schwitzen wir...

"Normales" Wetter hätte uns vollkommen ausgereicht ;)

Endlich am CP angekommen! Schnell alles aufbauen und dann ab ins Wasser!
Endlich am CP angekommen! Schnell alles aufbauen und dann ab ins Wasser!

Ich glaube ich habe mich in meinem Leben noch nie so schnell ausgezogen....

Ruck Zuck waren die Klamotten runter gerissen und wir bauten in Unterwäsche unser Zelt auf. Als alles stand sprangen wir, in das 20 m weiter liegende, kühle nass. Wir waren so aufgeheizt!

Erleichtert und abgekühlt widmeten wir uns dann den Maschinen.

Nach einem kurzen Check gingen wir ins Restaurant und bestellten eine Kleinigkeit. Ein paar Minuten später kamen dann Claudia und Roland um die Ecke.

Die beiden waren mit einer Honda CBF 1000 unterwegs und hatten uns direkt angesprochen.  Sie setzten sich zu uns und wir quatschten bis in den späten Abend hinein. Sie erzählten von ihren Abenteuern in Russland und wir von unseren im kühlen Norden.

Als es dunkel wurde, verabschiedeten wir uns. Doch vorher luden Marco und Ich die beiden noch auf einen Kaffee für den nächsten morgen ein.

So konnten wir noch etwas quatschen, bevor sich unsere Wege wieder trennen würden.

 

Gefahrene Killometer: 196

Sonnenuntergang an der Ostsee
Sonnenuntergang an der Ostsee

Back to the first Tour!

Tag 27.    6.8.15     30°     Sonne

 

 

Als wir erwachten war es noch angenehm warm und wie versprochen, lösten wir unsere Einladung zum Kaffee mit Claudia und Roland ein. Wir unterhielten uns noch so lange, bis ihr Schiff sie an Bord rief. Danach packten wir unsere sieben Sachen und machten uns auf den Weg nach Polen.

 

Heute würden wir bis nach  Wegorzewo fahren. Dorthin, wo ich das erste Mal mit meiner Transalp auf Reisen gegangen bin.

Ein Stück noch begleitete uns die frische Brise der Ostsee, bis wir abbogen um auf der geteerten Straße, an der russischen Grenze entlang zu fahren.

Gegen Mittag erreichten wir, bereits nass geschwitzt, die polnische Grenze. Dort gönnten wir uns eine Pause und was leckeres zu Essen.

Na also, hier konnte ich endlich wieder mitreden ;)
Na also, hier konnte ich endlich wieder mitreden ;)

Bevor wir direkt den CP ansteuerten bestand ich noch darauf uns ein paar Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Auch wenn uns aufgrund der Hitze nicht allzu sehr danach zu Mute war, wollte ich ungern einfach nur daran vorbei fahren.

Erster Halt: Drei Länder Eck!

Wie bereits erwähnt war ich vor zwei Jahren schon mal hier und es hatte sich einiges geändert! Ein großer Parkplatz war entstanden und leitete die Menschen durch einen engen asphaltierten Pfad zur Markierung. Etwas enttäuscht über den neuen und großen Aufbau hielten wir nur kurz inne und machten uns nach einem schnellen Foto wieder auf den Weg.

Zurecht schaut mein Schatz so grimmig. Uns beiden war es einfach viel zu warm....
Zurecht schaut mein Schatz so grimmig. Uns beiden war es einfach viel zu warm....

Zweiter Halt: Mosty w Stańczykach (Eisenbahnbrücken von Stanczyki)

Zwei Brücken überqueren hier den kleinen Fluss Bledzianka (Blinde). Die südliche von beiden wurde 1912 bis 1914 errichtet, die nördliche 1918.

Lange wurden diese Brücken genutzt um Material zu transportieren oder die Einheimischen nutzten sie um den Fluss zu überqueren um Pilze u.ä. zu sammeln. 1945 wurde die gesamte Strecke von der Sowjetunion demontiert und übrig blieb ein einfacher Übergang für die Einheimischen und Touristen.

Wir warfen einen Blick auf die Brücken und wären gerne länger geblieben, hätte uns hier die Sonne nicht wieder so auf den Kopf gebrannt. 

 

Nachmittags erreichten wir dann endlich den CP in Wegorzewo und bauten unser Zelt schnell auf. Die klitschnassen Klamotten warfen wir über die Krads und flüchteten uns in den See. Die Abkühlung tat gut und erst im Anschluss an dieser, bereiteten wir unser Essen, die Krads und die Planung für morgen vor.

Sichtlich erledigt von der Hitze fielen wir früh ins Bett.

Morgen Abend wollten wir wieder die Ostsee erreichen, denn dort treffen wir uns mit meiner Familie für ein paar Tage Strand Urlaub :)

 

 

Gefahrene Kilometer: 362


Die Marienburg (Malbork)

Heute steht eine Besichtigung der Marienburg auf dem Programm!
Heute steht eine Besichtigung der Marienburg auf dem Programm!

Tag 28.        07.08.15        32°         Unendlich viel Sonne....

 

Heute sind wir extra um sechs Uhr aufgestanden um der Hitze etwas voraus zu sein. Kurz nach sieben Uhr morgens rollten wir ohne Frühstück und ohne Kaffee vom Campingplatz.

Die Straßen wurden nach Masuren, deutlich schlechter und rüttelten uns kräftig durch. Zudem kamen wir nur langsam voran, da wir alle vier Kilometer abbremsen mussten, weil wir durch ein Dorf fuhren.

Bei einem Tankstopp schütteten wir uns wieder mit Flüssigkeiten zu und schmunzelten darüber wie wir es geschafft hatten in Skandinavien so zu frieren, und hier so zu schwitzen. ;)

Gegen Mittag erreichten wir dann endlich klitschnass Malbork.

Dort zogen wir uns auf einem Parkplatz um und gingen in kurzen Hosen und Shirts die Burg unsicher machen :)

Am Ufer des Norgat steht sie noch, die einst mächtigste Burg Europas.

Erbaut wurde die Burg (1270 n.Chr.) vom deutschen Ritterorden, während der Kreuzzüge und erreichte im 14. und 15 Jahrhundert den Status der größten Backsteinburg der Welt.

Die Gesamtfläche beträgt 21 Hektar und dies war für die damaligen Verhältnisse so groß wie eine ganze mittelalterliche Stadt!

Wer sich ein wenig für das Mittelalter, Kreuzzüge oder einfach nur Burgen interessiert, der sollte dieser Burg auf jeden Fall einen Besuch abstatten!

Die Burg ist wirklich beeindruckend und man ist der Geschichte förmlich zum greifen nahe. Dazu einfach noch die Größe dieser Burg, die einen einfach staunen lässt, wie Menschen damals so etwas bauen konnten.

Also, definitiv anschauen! :)

Nach einem kleinen Snack und einem kühlen Getränk ging es dann weiter für uns. Wir hatten noch 130 km vor uns bis nach Nadole.

Dort wollten wir uns mit meiner Familie und meinen Verwandten treffen. Die gönnten sich zu der Zeit Urlaub an der Ostsee und wir wollten uns dort auch für ein paar Tage ins Haus einquartieren. ;)

Kurz vor Danzig wurde es dann plötzlich dunkel...

Ein Sturm direkt vor unserer Nase! Und ein paar Kilometer weiter dann direkt über uns. Dicke Regentropfen, Verkehrschaos und schon waren wir klitschnass. Diesmal nicht vor Schweiß ;P

Das Wasser lief wirklich überall hinein und die Autofahrer hatten sichtlich Spaß, uns beim auswringen der Handschuhe zuzuschauen ;)

Doch 40 Minuten später hatten wir es geschafft und erreichten Nadole. Wir wurden bereits erwartet und sofort herzlich empfangen!

Schnell zogen wir die nassen Sachen aus, bauten das Zelt auf und duschten.

Danach wurde gegrillt und getrunken! Eine polnische Familie lässt sich niemals zweimal bitten wenn es um eine Feier geht. Es gab viel zu viel zu Essen und noch mehr Getränke inklusive Bauchschmerzen vom ganzen Lachen! Herrlich!! ;)

Und ich bin mir sicher, dass das die nächsten Tage noch genauso weiter geht! Juhuu!

 

 

Gefahrene Kilometer: 348


Relaxing

Tag 28. - 32.    08.08.15 - 11.08.15    Sonne und Meeresbrise      28° - 30°

 

Vier Tage sind wir bei der Familie an der Ostsee geblieben. Wir waren am Strand, haben im Meer gebadet, waren Kajak fahren und haben Danzig besucht. 

Aufgrund der noch günstigen Preise waren wir jeden Tag essen gewesen und haben es uns richtig gut gehen lassen.

Die Abende haben wir bei gemütlichem Lagerfeuer draußen verbracht und über Gott und die Welt geredet.

Wir haben ordentlich Sonne getankt und die Tage sind im Nu verflogen.

Und von mir aus, hätten wir sogar noch ein paar Tage länger bleiben können.

Doch es hat gereicht um die Akkus wieder voll aufzuladen und die Reise fortzusetzen.

 

Es tat gut die Motorräder mal für ein paar Tage stehen zu lassen. 

Doch nun wollten wir weiter und kontrollierten nochmal Öl und Kleinigkeiten, bevor wir am nächsten Tag die Motoren starten würden.

Wir genehmigten uns ein letztes Abschlußbier am Abend und hoben die Gläser auf die letzten tollen Tage.

 

 

Gefahrene Kilometer: 0


Last Stop in Poland: Szczecin (Stettin)

Schweren Herzens verlassen wir die Ostsee
Schweren Herzens verlassen wir die Ostsee

Tag 33.    12.08.15     30°    Sonne

 

Nur sehr ungern erwachten wir heute morgen, denn es war der Tag der Abreise. Am liebsten wären wir noch länger geblieben, gerade bei dem tollen Wetter, aber der Zeitplan rückte uns zu Leibe. Schließlich wollte Marcos Familie auch was von uns haben ;)

 

Wir frühstückten noch in Ruhe und machten uns dann auf den Weg nach Stettin. Unsere letzte Übernachtung im "Ausland" ;)

Gegen Mittag flossen wir in ein kleines Restaurant ein, da uns die Hitze mal wieder zu schaffen machte. Wir kühlten uns ab, aßen eine Kleinigkeit und schwangen uns wieder auf die Krads, weiter Richtung Westen.

So fuhren wir die knapp 350 km, mit ein paar waghalsigen Überholmanövern der Polen, fast unspektakulär bis nach Stettin.

Die Suche nach einem passenden Hotel dauerte etwas länger, da bereits sehr viele Hotels ausgebucht waren. Nach dem vierten Versuch hatten wir dann Glück und konnten einchecken.

Da der Abend noch jung war entschieden wir uns für einen kurzen Spaziergang durch Stettin.

 

Die Geschichte von Szczecin (Stettin) reicht bis ins 8. Jahrhundert zurück. 

Die kreisfreie Stadt ist rund 570 km von Warschau entfernt und steht mit knapp 410.000 Einwohnern, auf der Liste der Städte Polens, auf Platz sieben. 

Die alte Hansestadt besitzt einen der größten Seehäfen des Ostseeraumes und neben mehreren privaten Hochschulen drei staatliche Universitäten, von denen die Universität Stettin eine der größten Hochschulen Polens ist. Zusammen mit Kamień Pomorski ist Stettin Sitz des Erzbistums Stettin-Cammin der römisch-katholischen Kirche Polens.

Die Altstadt wurde nach schweren Kriegszerstörungen nur teilweise wiederaufgebaut. Bis heute prägen zahlreiche Brachen das Stadtbild im ältesten Teil Stettins. Zwischen erhaltenen oder nach alten Unterlagen rekonstruierten alten Bauwerken, stehen zahlreiche sehr einfache Wohnhäuser der 1950er Jahre.

Dies alles macht Stettin auf seine eigene Art und Weise sehenswert. Viele interessante Gebäude stehen versteckt zwischen Wohnblöcken und auch der Hafen ist wirklich groß und beeindruckend.

Vielleicht sollte man sich mehr als nur einen Abend Zeit nehmen, sich diese Stadt anzuschauen? 

Doch ändern können wir es eh nicht, denn morgen kommen wir in Deutschland an und besuchen die nächste Familie ;)

 

Bis dahin genießen wir den letzten Abend in Polen.

 

 

Gefahrene Kilometer: 349


Back in Germany!

Auch wenn es nichts besseres gibt als zu reisen, ist es schön irgendwann wieder zu Hause anzukommen :)
Auch wenn es nichts besseres gibt als zu reisen, ist es schön irgendwann wieder zu Hause anzukommen :)

Tag 34.   13.08.15    23° - 30°     Sunshine!!

 

Nach dem Frühstück fuhren wir nur noch ein paar Kilometer, bis wir an der "Grenze" ankamen. Wir waren wieder in Deutschland!

Schnell noch ein Foto geschossen und schon ging es weiter über herrliche Landstraßen.

Prompt wurde es wieder unangenehm warm und wir hielten zur Mittagspause an einer kleinen Frittenbude.

Nach dem Snack fuhren wir noch die letzten 150 km durch bis zu Marcos Eltern. Auch die erwarteten uns schon ;)

Es waren bereits wieder um die 30° und auch Marcos Eltern berichteten, dass sie schon eine ganze Weile mit der Hitze hier kämpften. Alle kleinen Bäche wären ausgetrocknet und Regen wäre vorerst nicht in Sicht...

Wir hingegen waren wieder mal klitschnass und genehmigten uns erst mal eine kühle Dusche.

Danach gab es Kaffee und Tratsch, bis der Rest der Familie dann abends auftauchte: Marcos Bruder mit zwei kleinen Nervensägen  ;)

 

Und somit ging das Erzählen weiter, bis wir alle irgendwann müde ins Bett fielen. 

 

Gefahrene Kilometer: 240

 


Let´s explore Osterburg!

Tag 35. - 37.   14.08.15 - 16.08.15    28° - ???      Sonne und Regen?!

 

An diesem Tag wollte Marco mir seine Gegend zeigen ;)

Die Orte wo er als Kind gewohnt und gespielt hat. Und wo er auf seiner 125er rum gecruist ist ;)

Obwohl es eigentlich wieder mal viel zu warm zum fahren war, unternahmen wir den Ausflug trotzdem. Wir jagten durch Wälder, Feldwege, kleine verlassene Dörfer und über Deiche.

Wir besuchten ein altes Atomkraftgelände, welches nie in Betrieb genommen wurde. Entdeckten viele leerstehende Höfe und Gutshäuser.

Erst nach Stunden kehrten wir zurück.

Ich fand es echt toll, wie entspannt man in Sachsen-Anhalt auch mal abseits der Wege fahren kann. Uns ist hier kaum einer begegnet :)

 

Und selbstverständlich gönnten wir uns zwischendurch auch mal ein Eis ;)

Nach dem Ausflug gesellten wir uns wieder zur Familie und ließen den Abend gemütlich bei einem grillerchen ausklingen.

Am darauffolgenden Tag galt die Aufmerksamkeit Marcos Mutter die Geburtstag hatte.

Wir waren schick essen, viel spazieren und ließen es uns gut gehen.

Schneller als wir dachten, stand uns dann auch schon wieder der Abschied bevor.

Somit reisten wir am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein ab.

Der letzte Tag einer wundervollen Reise.

Tja und wer hätte gedacht, dass wir diesen nochmal bei strömendem Regen abschließen würden?

Nach ein paar Stunden fuhren wir in eine Regenfront, die uns den Rest des Tages nicht mehr los ließ. Bis spät in den Abend fuhren wir im strömendem Regen nach Hause.

Dort angekommen gönnten wir uns diesmal eine heiße Dusche um uns wieder aufzuwärmen.

 

Wir hatten es geschafft. Wir waren sicher zu Hause angekommen und hatten eine tolle Reise hinter uns gebracht.

Auch die baltischen Staaten haben ihren Reiz und sind definitive eine Reise wert. Viele Schotterpisten und einsame Gegenden lassen sich dort finden. Die Preise sind super und man lernt einen ganz anderen Schlag von Menschen kennen. Wir können wieder mal nur eine Empfehlung aussprechen, insbesondere wenn man nicht so viele Motorradfahrer treffen möchte, denn die haben wir hier kaum gesehen, ganz im Gegensatz zu Skandinavien. Also, Daumen hoch für die baltischen Staaten!

 

Für uns war es ein wahres Abenteuer und wir haben viele tolle Erfahrungen und Eindrücke sammeln können.

Diese Tour werden wir nie vergessen, und wenn wir könnten, wären wir sogar noch weiter gefahren....am liebsten einmal um die Welt.

 

Aber jetzt sind wir wieder zu Hause und genießen die eigenen vier Wände.

Denn die sind am Besten geeignet um bereits die nächste Tour zu planen ;)

 

 

Gefahrene Kilometer insgesamt: 9536 km

 

Kilometerstand bei Ankunft zu Hause: 106355

ENDE

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Kommentare: 1
  • #1

    Lengauer Alfred (a.lengauer@gmx.at) (Mittwoch, 23 März 2016 13:00)

    Hallo ihr Beiden,

    ich habe gestern und heute eure Seite "verschlungen", richtig toll wie Du die Berichte geschrieben hast. Der Norden hat landschaftlich wirklich gewaltig etwas zu bieten, leider ist manchmal auch Regen dabei. Ich bin 1991 Nordkap mit einer Honda VT 500 E (2 Zylinder, 52 PS) gefahren, viele schöne Erinnerungen sind geblieben.
    Neben einer VFR und einer Varadero fahre ich seit heuer auch eine Transalp - für 1 Person ein wirklich gutes Motorrad. Damit werde ich heuer von 6.5. bis 6.6. nach Ulan-Bator (Mongolei) fahren.

    Wünsche Euch beiden noch viel viel Spass beim Biken!

    lg. aus Österreich
    Alfred